Supershirt – Kunstwerk

Brainstorming Supershirt. Eher über kurz als lang trifft man dabei auf Energiegebündel wie „8000 Mark“. Wie ein pausenlos, mit Volldampf fahrender Traktor hört man sich durch die beiden Erstlingswerke der Wahlberliner. Klare Parolen, unterlegt mit so viel Bass, dass man erst gar nicht still sitzen bleiben kann. Letzteres trifft auch voll und ganz auf die neue Schaffung Supershirts zu. Trotzdem stellt man fest, dass das dritte Album KUNSTWERK nicht immer typisch nach Supershirt klingt. Ein Schritt in eine neue Richtung?

Audiolith-Bands sind bekannt für knallende Electro-Synthie-Töne. Auch Supershirt geizt nicht damit und so lauscht man von Anfang bis Ende der altbekannten Bassduftmarke. Erwartet man jedenfalls, bis man zum letzten Track „Die Langweiligsten Orte der Welt“ angelangt. Dieser hebt sich vom Album und eigentlich von allen bisherigen Songs Supershirts ab. Der beinahe nach Indiepop klingende, ungewöhnlich gemächliche Song fällt aus dem Muster heraus. Das ist aber keineswegs negativ aufzufassen. Vielmehr gefällt die Hymne auf die unbeschwerte, nicht von der schnelllebigen Gesellschaft getriebenen Jugend, die jeder mal hinter sich lässt. Das bleibt aber kein Einzelfall. Bei erneutem Hören von KUNSTWERK, erkennt man auch bei Songs wie „90 Seconds of Fame“ oder „Verlass die Stadt“ ganz neue Klänge seitens Supershirt, die schon fast an Peter Fox erinnern.

Nichtsdestoweniger bleibt neben den neuen Aspekten auch der vertraute Kern erhalten, der den liebgewonnenen Sound Supershirts ausmacht. Allen voran steht hier die treibende Nummer „Besser Scheitern“, bei der sich jeder eingesessene Fan der gebürtigen Rostocker sofort pudelwohl fühlen wird. Mit dem Album KUNSTWERK handelt es sich somit viel mehr um einen Fortschritt als um einen musikalischen Neuanfang. Gut so!

VÖ: 30.09.2011; Audiolith / Broken Silence

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