Smith & Burrows – Funny Looking Angels

Ja, es geht auf Weihnachten zu. Und was darf nicht fehlen? Die obligatorischen Weihnachtsalben. Das hier aber klingt interessant: Ein Weihnachtsalbum von Tom Smith (Editors) und Andy Burrows (Ex-Razorlight). Es kann also auch ohne Kitsch-Schmonzetten wie „Last Christmas“ gehen, selbst wenn die Weihnachtslieder nur teilweise selber komponiert sind. So in diesem Fall: FUNNY LOOKING ANGELS ist eine Zusammenstellung aus Cover- und selbst geschriebenen Songs. Anfangs nur als Projekt gedacht, entwickelte sich das Ding im Laufe der Zeit zum Selbstläufer, bis schließlich ein vollständiges Album dabei herauskam.
Das Konzept dahinter sind nicht ausschließlich Weihnachtslieder, sondern vor allem Lieder, die die beiden Protagonisten in irgendeiner Form persönlich mit Weihnachten in Verbindung bringen. Die Stimmung pendelt durchgängig zwischen Melancholie und Besinnlichkeit, versehen mit klassischen Weihnachtsinstrumentierungen wie Trompeten, Schellen, Streichern und Hintergrundchören. Gut, das war zu erwarten. Lediglich der Titelsong, das Delta-Cover „Funny Looking Angels“, und „This Ain’t New Jersey“ zeigen sich ein wenig beschwingter als die restlichen Stücke, die sich wie „In The Bleak Midwinter“ oder „When The Thames Froze“ oft schwer getragen, mitunter melancholisch präsentieren. Selbst das Black-Cover „Wonderful Live“ wird reduziert mit zweistimmigem Gesang, Akustikgitarre, sanfter Gitarre und schließlich doch noch ein paar dezenten Streichern gespielt. Schade allerdings, dass Tom Smith seine von den Editors bekannte prägnante Stimme so selten wie in „This Ain’t New Jersey“ ausspielt, während Kollege Burrows mit gekonntem Wechsel der Stimmlagen punktet. Aber vielleicht ist das auch einfach das Gesamtkonzept. Denn das stimmt definitiv, auch ohne übertriebenen Kitsch.

VÖ: 25.11.2011; Play It Again Sam / Rough Trade

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