Zweieinhalb Jahre arbeitete Wally De Backer – wie Gotye mit bürgerlichem Namen heißt – an seinem bereits dritten Album MAKING MIRRORS. Neben dem Songwriting und durchaus schönen Lyrics, bastelte er vor allem wieder am Sound und den Instrumenten die diesen erzeugen. Mit viel Liebe zum Detail wurden hier Klanginstallationen, antiquare Akustik-Instrumente und eine Reihe von Samples zusammengefügt und am Computer verändert, so dass sie sich recht wesensfremd anhören. Wesensfremd ja, außergewöhnlich jedoch nur bedingt. Einige Stücke klingen sogar sehr vertraut. Eine Reise in eine Zeit wo Sting, Toto oder Simple Minds noch außerhalb der „Hits von gestern“-Stunde im Radio liefen. Vielleicht rührt das von den verwendeten Samples, die Gotye überwiegend aus Jahren zwischen den 50er und 70er zusammensuchte.
Für MAKING MIRRORS entstanden zwölf sehr unterschiedliche Tracks. Jeder für sich ist rund, in Summe eckt es allerdings manchmal an. Allen voran „State Of The Art“ mit seinem Auto-Tune-Effekt. Ein Sonderling der ganz und gar nicht in die Runde passen will und daran erinnert, das experimentelle Aufnahmen zwar immer einen Bewunderungsschwall für die mühevolle Arbeit auslösen, aber noch lange keinen guten Song ausmachen. Ein wirklich guter Song ist tatsächlich „Somebody That I Used To Know“. Und das passende Video dazu lässt erahnen, wie viel Mühe und Arbeit, wie viel Puzzelteile und Klangfarben, wie viel Zeit in dem Album des Australiers stecken muss. Fleißkärtchen sticht überambitionierte Sci-Fi-Songstimme. Ende gut, Album gut.
VÖ: 16.12.2011; Universal
Tracklist:
01. Making Mirrors n/A
02. Easy Way Out 7/10
03. Somebody That I Used To Know 8/10
04. Eyes Wide Open 6/10
05. Smoke And Mirrors 7/10
06. I Feel Better 8/10
07. In Your Light 7/10
08. State Of The Art 5/10
09. Don’t Worry, We’ll Be Watching You 7/10
10. Giving Me A Chance 7/10
11. Save Me 8/10
12. Bronte 8/10
Durchschnitt: 7,1/10
Gesamteindruck: 7/10
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