Prinz Pi – Hallo Musik

„Tschüss deutscher Rap – Hallo Musik“. Ein Satz, der mehr bedeutet als ein stilvoller Abgang im Outro von REBELL OHNE GRUND, dem letzten Gruß des Berliners Prinz Pi. Ein Rapper, der längst bewiesen hat, dass er nicht nur in der obersten Liga spielt, sondern deren Regeln bestimmt. Und der bringt nun eine Art Best-Of raus. Als Akustikset. HALLO MUSIK? Ja. Bitte.

Es sind die großen Tracks, die Pi auf HALLO MUSIK zusammenträgt. Es sind die, die ihn zu dem machen, wer er ist. Wer zu „Laura“ schon Rotz und Wasser geheult hat, bei dem werden in der neuen Version alle Dämme brechen. Wirklich. Selten war ein Lied so berührend und nah. Aber garantiert für immer ein Track fürs Leben. Das Interessante am Album ist die Vielfalt. Eben dieser Tiefgang wie bei „Laura“ oder auch in „Drei Kreuze Für Deutschland“ trifft auf Höhenflug. So eine Inszenierung findet sich in „Generation Porno“: In der Studioversion ein Text, ein Beat, beides zum Mitbrüllen, gemeinsam zum Abgehen. Es ist der Track einer verlorenen Jugend, die sich ihre eigenen Werte und Ideale schafft. Und wenn’s eben der letzte Drink ist, der das Wichtigste ist, dann ist es so. Ebenso bissig ehrlich ist „Königin Von Kreuzberg“, eine Hommage an all die Frauen, die auf Konformität scheißen. Ob in Kreuzberg oder sonstwo, man fühlt sich als Nicht-Perlen-Paula oder Nicht-Stiefel-Steffi verstanden. Und bestätigt, weiter den Kopf gegen die Wand zu rammen. Kill Your Gender? Gerne!

Pi gibt auf HALLO MUSIK alles. Mehr als erwartet. Der Clou an seiner akustischen Interpretation ist die Auswahl der Songs: Die Hälfte wurden von seinen Fans ausgewählt. Es sind also wirklich die Lieder auf dem kurz vor Weihnachten veröffentlichtem Album, die scheinbar für seine Base am Wichtigsten sind. Ein großer Liebesbeweis von beiden Seiten. Und jetzt schon das beste Geschenk, das ein so großer Mensch wie Pi je hätte machen können. Wunsch und Vorsatz für 2012: All-In gehen. Es gibt noch so viele Geschichten, die akustisch gehört werden müssen.

VÖ: 02.12.2011; Keine Liebe Records/Groove Attack

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