Goldfrapp – The Singles

Goldfrapp sind in Deutschland leider noch etwas unbekannt. Lediglich ihre Singles „Rocket“ und „Oh La La“ änderten ein klein wenig an ihrem Bekanntheitsgrad. Will Gregory und Alison Goldfrapp haben es sich irgendwo zwischen Trip Hop, Elektro, Folk, Diskokugel und Soundtrackeskapaden gemütlich gemacht und scheuen sich auch nicht davor, mit jedem neuen Album einen Sound- und Imagewechsel vorzunehmen. Sei es das ruhige FELT MOUNTAIN, das überdrehte BLACK CHERRY, das folkige SEVENTH TREE oder der 80er-Retro-Sound von HEAD FIRST – die beiden Musiker haben es noch immer geschafft, sich gekonnt Erwartungen zu entziehen und die Fans dennoch auf hohem Niveau zu unterhalten. Und nun sind Goldfrapps Zeiten bei Mute/EMI vorbei, denn ein Labelwechsel steht an. Das ist Anlass genug, um eine Art Greatest-Hits-Album auf den Markt zu werfen. Nun, Greatest Hits ist vielleicht etwas übertrieben, war doch die höchste Chartplatzierung in den englischen Mainstreamcharts Platz 4 („Oh La La“), andere Stücke tummelten sich eher im 20er und 30er Bereich. So ist aus dem Greatest-Hits-Album eine Singlekollektion geworden. THE SINGLES bietet aber keinesfalls alle Auskoppelungen der Band – es fehlen so wichtige Stücke wie „Clowns“ oder „Caravan Girl“. Lediglich 12 Stücke und zwei Neukompositionen haben es auf das Album geschafft – und das bei bereits 23 veröffentlichten Singles. Schade. Dafür gibt es für Fans einen anderen Kaufanreiz: Wer bereits alle Alben hat, möchte natürlich auch die neuen Stücke „Yellow Halo“ und „Melancholy Sky“ nicht missen. Beides eher ruhige Stücke, die sich vom HEAD FIRST Sound entfernen und wieder an die Wurzeln der Band erinnern, ohne jedoch die musikalische Entwicklung zu missachten.

THE SINGLES ist ein zweischneidiges Schwert. Dadurch, dass nicht alle Singles vertreten sind, erscheint es lieblos zusammengewürfelt, die neuen Stücke hingegen rechtfertigen den Kauf für Fans definitiv. Man kann nur hoffen, dass sich diese nicht um ihr Geld betrogen fühlen. Als Einstieg in den Soundkosmos Goldfrapps kann man THE SINGLES aber durchaus empfehlen. Vielleicht macht es ja auf die anderen Alben neugierig…

VÖ: 03.02.2012 EMI / Mute

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