Irgendwoher aus dem Nirgendwo lassen sich zwei Urgesteine nach vier geschlagenen Jahren erneut in der Indie-Musikwelt blicken. Der Interpretationsansatz des sehr auffälligen Covers wäre damit schon gelöst. Bei SOUNDS FROM NOWHERESVILLE scheint ihr Stil zunächst nicht sonderlich verändert. Schon der Aufmacher bestätigt: Ruhig sind hier nur die ersten Sekunden. Der Rest verspricht nach Ting Ting-Erfolgsformel elektronische und energiegeladene Schlagzeugrhythmen, die zum Mitwippen bewegen.
“Hit Me Down Sonny“ ist ein solcher Verschnitt, wobei ein Kirchengeläut an der einen oder anderen Stelle etwas befremdlich klingt. Die aktuelle Singleauskopplung “Hang It Up“ steht dem Ganzen in gleicher Weise gegenüber. Grund hierfür dürften die simplen und dennoch starken Phrasen und die prägnante Schlagzeuguntermauerung sein. Allerdings können Mr. De Martino und Mrs. White auch ungewohnte Töne anstimmen. Reggae-Feeling und mehr Gefühlsfunken werden versprüht, wobei schon mal ein besonders auffälliger Geigenpart den Rang einer Zweitstimme einnimmt.
Das Ergebnis ist eine bedrückende Stimmung, welches als Grand Finale eher ungeeignet ist, wo man doch so energiegeladen durchs Album gleitet. Die unverkennbaren The Ting Tings versuchen nun mit facettenreichem Sound, der ihnen einfach nur Spaß macht, an ihre Erfolgsgeschichte anzuknüpfen und ihren Stil fernab von dem Glory Hit „That’s Not My Name“ neu auszuklügeln.
VÖ: 24.02.12; Columbia Records
Tracklist:
01.Silence 7/10
02. Hit Me Down Sonny 8/10
03. Hang It Up 8,5/10
04. Give It Back 8/10
05. Guggenheim 7,5/10
06. Soul Killing 7/10
07. One By One 7/10
08. Day To Day 8/10
09. Help 7/10
10. In Your Life 6,5/10
Durchschnitt: 7,5/10
Gesamteindruck: 7,5/10
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