Beat!Beat!Beat! – ein Name mit drei Ausrufezeichen verspricht starken Ausdruck. Diesem Versprechen kann die Band aus Viersen bei ihrem Auftritt im Studio 672 nicht ganz gerecht werden.
Große Pfützen haben sich bereits vor dem Studio 672 in Köln gebildet und die wenigen wartenden Besucher drängen sich unter die Dachvorsprünge, um dem Regen zu entwischen. Kurz vor halb neun beginnt dann endlich der Einlass. Betrachtet man das Durchschnittsalter der beiden Bands am heutigen Abend, verwundert es nicht, dass überwiegend Schüler durch die Türe strömen und den Ferienbeginn mit einem Konzert der momentan allseits gehypten Indie-Band begehen wollen. Trotzdem hat das Studio schon bessere Tage gesehen und der Club bleibt auch kurz vor Konzertbeginn noch zur Hälfte leer. Vermutlich haben Insider wissentlich die Vorband „Pollywogs“ gemieden, die mit – naja nennen wir es mal vorsichtig – Britpop-Punk vergeblich versucht, das Publikum aufzutauen. Erst als nach einigen Liedern eine Gitarresaite reißt und das Set kurzzeitig unterbrochen werden muss, gibt es den ersten Applaus.
Mit einer gerissenen Gitarrensaite muss sich auch Beat!Beat!Beat!-Sänger Joshua herumplagen, allerdings wird das Problem hier weitaus eleganter und charmanter im wahrsten Sinne des Wortes überspielt, nämlich mit einem Drumsolo. Das spricht dann doch für eine gewisse Routiniertheit, die sich die Viersener auf ihrer „Stars“-Tour zur gleichnamigen EP angeeignet haben. Von den drei darauf enthaltenen Songs „Fireworks“, „Stars“ und „We Are Waves“ bringt vor allem Ersteres das Publikum endlich zum ausgelassenen Tanzen. Leider bleibt das neben dem Ohrwurmgaranten „One Day In The Woods“ bis zur Zugabe der einzige starke Vortrag, klingt der Rest doch sehr nach typisch britischem Indiepop-Einheitsbrei: Nett, aber eben nicht einprägsam oder hervorstechend.
Nach nur acht Songs ist der Auftritt dann auch schon vorbei. Zur Zugabe wird nochmal tiefer in der Kreativitäts-Schublade gekramt und mit „Your Designer“ ein wunderschöner Song mit stechenden Gitarren, harten Bassläufen und harmonischen Synthie-Effekten hervorgeholt. So in den Abend entlassen kann man guten Gewissens noch die Gesamtnote befriedigend plus vergeben und hofft auf mehr solcher Stücke auf dem kommenden Longplayer.