Positiv fällt sofort auf, dass die Decemberists bei der Songauswahl zwar den Schwerpunkt auf das aktuelle Studioalbum legten, aber dennoch auch viele frühe Schmankerl aus der mittlerweile elfjährigen Schaffensphase berücksichtigten: So fehlen weder das schunkelnde „Oceanside“ noch das beschwingte „Billy Liar“, das die Portlander gemeinsam mit ihren Fans in einem dreiminütigen Kanon ausklingen lassen. Größtes Highlight aber ist zweifelsohne die 16-minütige „Crane Wife“-Trilogie, die damit erstmals – wie ursprünglich beabsichtigt – am Stück veröffentlicht wird.
Der Sound kommt kraftvoll aus den Boxen, besonders Nate Querys Bassspiel und Jenny Conlees Akkordeon stechen – neben der unverwechselbaren Stimme Meloys – hervor. Schade allerdings, dass die Decemberists auf die visuelle Unterstützung in Form einer DVD verzichteten, denn so kommen die unbestreitbar brillanten Livequalitäten des Quintetts leider nicht komplett rüber. Da sich zudem die meisten Stücke sehr nah an ihre Studioversion halten, eignet sich das Doppelalbum auch am ehesten für Decemberists-Neuentdecker und diejenigen, die bislang auf ein Best-Of der Band warteten.
VÖ: 16.03.2012; Rough Trade/Beggars Group
Tracklist:
01. The Infanta
02. Calamity Song
03. Rise To Me
04. The Soldiering Life
05. We Both Go Down Together
06. The Bagman’s Gambit
07. Down By The Water
08. Leslie Ann Levine
09. The Rake’s Song
10. The Crane Wife 1, 2, And 3
11. Oceanside
12. Billy Liar
13. Grace Cathedral Hill
14. All Arise!
15. Rox In The Box
16. June Hymn
17. Dracula’s Daughter / O Valencia!
18. This Is Why We Fight
19. The Mariner’s Revenge Song
20. I Was Meant For The Stage
Gesamteindruck: 7,5/10
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