Amadou & Mariam – Folila

Amadou & Mariam. Schon der Name klingt wie Musik. Entfernt vertraut und doch so exotisch. Die Exotik stammt hierbei aus Mali, wo sich das blinde Musikerpaar bereits in den 70er Jahren traf; die Vertrautheit schwappt über den Umweg Frankreich zu uns herüber. Spätestens seit ihrem 2005er Hit „La Réalité“ aus dem von Manu Chao produzierten Album DIMANCHE A BAMAKO oder letztendlich dem Fußball-WM-Song „Zeit dass sich was dreht“, den sie mit Grönemeyer aufgenommen haben, sind Amadou & Mariam auch bei uns in aller Munde.

FOLILA ist in dieser Erfolgsgeschichte nun das neunte Werk der beiden, wird Freunde ihrer Musik sicherlich nicht enttäuschen und klingt ganz unverkennbar nach dem sonnigen Charakter Afrikas. Ganz besonders der Track “Oh Amadou“, der den Leadsänger Bertrand Cantat der französischen Rockgruppe Noir Désir featured, setzt sich sofort und unwillkürlich in den Gehörgängen fest und liefert so den wohl sichersten Ohrwurm der Platte, die von Gastkünstlern nur so gespickt ist. Entsprechend ihrem Credo, einer universellen Musik zu folgen, haben Amadou und Mariam auf FOLILA (zu Deutsch in etwa „kommt spielen“) drei Kontinente vereint. Da seien TV on The Radio oder die Scissor Sisters nur als Beispiel neben weiteren oft französischen und afrikanischen Musikern genannt.

Musikalisch verdichten dieses internationale Gerüst Liebesballaden wie „Sans Toi“ oder „Chérie“ neben elektronisch angehauchten Stücken auch dämmrige Bluesstücke, die mit Bertrand Cantats Einsatz an der Blues-Gitarre und Amadous und Mariams unverkennbaren Stimmen eine ganz neue Harmonie eingehen. Das Geheimnis dieses Albums ist wohl die Verschmelzung von elektronischem und dem vollkommen organischen afrikanischen Folks. Mit einer Prise Rock, Roots und Blues entspringt aus dem Schoße Afrikas Musik, wie sie globaler nicht sein könnte.

VÖ: 30.03.2012, Because/ Warner

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