Es ist eine Krux mit diesen Eingruppierungen. Elektropop? Nein, zu gitarrenlastig. Gitarrenpop? Begrifflich zu abgenudelt. Oder einfach: Drei Jungs aus Berlin, die sich den Namen NIAS gegeben haben, machen schönen Indiepop und singen Englisch. Klingt erst mal nicht sonderlich spannend, zugegeben. Das Trio aus Sänger/Gitarrist/Songwriter Nikolas Tillmann, Drummer/Producer Milian Vogel und dem vielseitig begabten Georg Wende als „noch eine weitere nette Band“ abzustempeln, wäre vorschnell. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum steht für flotte (ist heute eigentlich der Tag der lahmen Begriffe?) Popsongs – eingängig, mit knackigen Melodien und mit offensichtlicher Freude gespielt.
Das klingt zwar so nichtssagend wie bieder, macht aber dank mehrerer ohrwurmhafter Songs vor allem Spaß. Vielleicht im dramaturgischen Ablauf auf rund 44 Minuten Albumlänge insgesamt etwas zu glatt, was vor allem in der zweiten Albumhälfte in einer abnehmenden Aufmerksamkeitsspanne des Redakteurs endet. Dafür allerdings entschädigen die sehr feinen Songs in Hälfte eins, etwa die gut gelaunten Singles „Made up“ und „She would“, die ein Lächeln auf die Lippen besagten Redakteurs zaubern und ihn zum mitpfeifen animieren. Das muss man auch erst mal schaffen.
VÖ: 23.03.2012; Snowhite / Universal
Tracklist:
01. She Would
02. To Get Lost
03. Made Up
04. Rainwashed
05. Never Know
06. That Sound
07. Cut
08. Lush
09. The Blink
10. Trigger Girl
11. Off For The Roadside
Gesamteindruck: 7/10
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