„Wie konnte das Debüt bloß an mir vorbeigehen?“ – Das sollte man sich ernsthaft fragen, wenn man erst jetzt – dank dem Nachfolger TIGER TALK – auf Yukon Blonde aufmerksam geworden ist. Diese wunderbaren Männerstimmen, diese satten Gitarren und dieses laid-back-Gefühl erobern schnell jedes Ohr und jedes Herz. Yukon Blonde haben aber noch viel mehr zu bieten und so finden sich zwischen Lagerfeuer und Tanzfläche sicherlich genug Möglichkeiten, um einen der zehn neuen Songs abzuspielen.
Im Vergleich zum selbstbetitelten Vorgänger aus 2010 sind die Songs voller und lauter geworden. Hatten dort filigrane Melodien und zarte Männerchöre nicht selten über fünf Minuten Platz sich auszudehnen, scheint die Vorgabe für TIGER TALK zu lauten, eine radiotaugliche Länge zu erreichen. Ist es da Zufall, dass der kürzeste Song tatsächlich „Radio“ heißt? Man weiß es nicht. Vielleicht lehnt sich der selbstgewählte Platzbeschnitt ja auch am Umzug vom Städtchen Kelwona in die Großstadt Vancouver an. Jedenfalls wissen Yukon Blonde dank architektonischer Paradebeispiele, wie man den verbleibenden Raum optimal ausnutzt. Genau. Mit Hochstapeln. Herausgekommen sind vielschichtige Songs mit einer leicht erhöhten Taktzahl. Um dabei aber trotzdem noch so ungezwungen und weit zu klingen, wie Yukon Blonde, muss man wohl Kanadier sein.
VÖ: 23.03.2012, Dine Alone Records / Soulfood Music
Tracklist:
01. My Girl
02. Radio
03. Stairway
04. Iron Fist
05. Oregon Shores
06. Six Dead Tigers
07. For LA
08. Breathing Tigers
09. Guns
10. Sweet Dee
Gesamteindruck: 9/10
Mehr zu Yukon Blonde
Live-Musik ist besser? Alle coolen Konzerttickets gibt es hier: