Well done. Gut gemacht haben es die vier Luzerner Jungs, die einen sehr ausgereiften Sound in ihrem zweiten Album WELL T’S ABOUT TIME bringen. Salopp gesagt, klingen sie wie Franz Ferdinand. Auch diese mussten sich einst im harten Musikbusiness etablieren, bevor sie ihren heute so prägenden Indiesound verbreiten. Die schweizer Combo ist nicht bemüht gewesen, irgendwelche Erwartungen im Voraus zu erfüllen. Sie legen ihren Fokus auf ihre ganz eigene, persönliche Note und müssen sich insofern nicht hinter einem derart großen Vorreiter verstecken.
Das Album kommt gut an und geht lässig-leicht direkt ins Ohr. Von dort aus wandern ihre abwechslungsreichen Klänge andere Körperregionen entlang, die, dort angelangt, selbst beim größten Bewegungslegastheniker Tanz- und Mitwipp-Bewegungen hervorrufen. Für geballte impulsive Brit-Pop-Energie sorgt bereits der Aufmacher, der durch den lässigen, british accent des Vocals Tizian fein abgerundet wird. Ansonsten gleicht – verharmlost ausgedrückt – das Arrangement auf der Platte dem einer Gitarrenpopband. Allerdings mit einbrennend-rockigen Gitarren- und Piano-Parts und obendrein ständig in sich wechselnden Rhythmen. Die Frage ist jedoch, ob ein bisschen rotziger Style und schlampige Rock-Poesie ausreicht, um junge, bisher unauffällige Musiker zu Überfliegern zu machen. Ja, es reicht aus. In der Schweiz geliebt und in Deutschland bis dato eher ein Geheimtipp: 7 Dollar Taxi sind nun „ready to take off“.
Ohr d’oevre: Sputnik & Laika, Killjoy, Red Lips
VÖ: 20.04.2012; Hrp
Tracklist:
01. Sputnik & Laika
02. Downtown
03. Wicked Witch
04. Killjoy
05. Hobin Rude
06. Looking Like You Need Some Sleep
07. Survival Of The Fittest
08. Camden Bargain
09. Kitchen Floor
10. Lynchtime
11. That Night In December
12. The World Is Ending
13. Check Your Time
14. Red Lips
Gesamteindruck: 7/10
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