Da hat sich aber einiges getan vom Debüt bis jetzt. Und dabei liegen zwischen den beiden Veröffentlichungen nur etwas mehr als zwei Jahre. Aber zugegeben, in der Pubertät ändert sich ja auch alles rasend schnell. Und in der befanden sich die nun 18 und 19-Jährigen Holländer gerade als sie ihr erstes Album schrieben. Auf POST-HISTORIC ist der ungestüme Rock mit den Punk-Anleihen größtenteils ausgeklügelten Song-Gebilden gewichen, die, wie der Name schon vermuten lässt, mehr in Richtung Post-Rock tendieren.
Der fulminante Opener „Your Heart Upside Down“ bringt eine gehörige Portion Screamo mit und schärft die Sinne. Alle wach? Gut. Spätestens bei dem 6:25 Minuten Leckerbissen „Death Of The Sincere“ benötigt man nämlich volle Aufmerksamkeit um jede Windung dieses Koloss erkunden zu können. So hart der Beginn, so ruhig und anmutig die Akzente zwischendurch. „A Room A Story A Beautiful Memory“, “When You Know A Name” oder auch “I Wish I Could Steel A Sunset“ fließen sanft dahin, bis mit “Fear’s Face” der Bachlauf erneut zur Stromschnelle wird.
POST-HISTORIC verdient sich seine Daseinsberechtigung durch grandiose Tempi-Wechsel, liebevoll gestrickte Instrumental-Phasen und Gitarrenwände à la Caspian und irgendwie auch durch die Tatsache, dass beide Protagonisten gerade erst einmal die Grenze zur Volljährigkeit überschritten haben. Respekt.
Ohr d’oeuvre: Your Heart Upside Down / Death Of The Sincere /Fear’s Face
VÖ: 04.05.2012, Redfield Rec. / Alive
Tracklist:
01. Your Heart Upside Down
02. Temporary Frame
03. Death Of The Sincere
04. A Room A Story A Beautiful Memory
05. Post-Historic
06. Control
07. When You Know A Name
08. I Wish I Could Steel A Sunset
09. Fear’s Face
10. A Silent Voice Destroys
11. In Fear Fools Search
Gesamteindruck: 7,5 /10
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