Sie werden als „Zugpferd des neuen British Rock’n’Roll“ tituliert und die Tatsache, dass mit Ryan und Jack Dooley zwei Brüder in der Band musizieren, lässt die Herzen sofort höher schlagen. Exzesse, Prügeleien, Wortgefechte und andere Nachrichten für die Boulevardpresse werden All The Young aber wohl eher nicht liefern. Denn dafür wirkt das Quartett dann doch ein wenig zu brav.
Sicherlich, das Debütalbum WELCOME HOME ist gigantisch abgemischt worden von GGGarth Robinson (u.a. Rage Against The Machine, Red Hot Chili Peppers) und jedem einzelnen der zehn Indie-Rocksongs kann man keinen Vorwurf machen. Zusammen auf einer CD allerdings sind die Stücke dann doch zu eintönig und auswechselbar. Melodien sind auf WELCOME HOME zweifelsohne vorhanden, die großen Hymnen aber werden verpasst. So klingen All The Young wie Biffy Clyro ohne Biss, wie die Manic Street Preachers ohne Bombast. Lediglich bei den drei Midtempo-Nummern (siehe Ohr D’oeuvre) weiß die Band zu gefallen und erinnert dabei beizeiten gar an dieses andere britische Brüderpaar, das sich hoffentlich eines Tages wieder vertragen wird.
Bis dahin können die beiden Dooleys ja noch ein bisschen üben. WELCOME HOME bietet auf jeden Fall einige Ansätze auf – mehr aber nicht.
Ohr D’oeuvre: The Horizon, Chase, Welcome Home
VÖ: 18.05.2012; 14th Floor / ADA / Warner
Tracklist:
01. Another Miracle
02. Today
03. The First Time
04. Arcane
05. The Horizon
06. Quiet Night In
07. Chase
08. Here To Stay
09. New Education
10. Welcome Home
Gesamteindruck: 5/10
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