Erwachsen werden ist nicht leicht. Insbesondere seinen ganz eigenen Stil zu finden. Das gilt auch für die Musik. Sich mit Popmusik und sanfteren Gitarrenklängen zu beschäftigen, hat der talentierte Singer-Songwriter Colin Caulfield früher lange Zeit abgelehnt.
Caulfield samt Band hat den Stil, den er jetzt fährt, zu lieben gelernt. Bereits 2010 veröffentlichte dieser sein erstes Album BOY, um nun nach zwei Jahren Reifeprozess VOL. 1, sein neues Album ,seines ganz eigenen und persönlichen Musikgeschmacks‘ zu produzieren. Der aufstrebende Amerikaner ist in seinem zweiten Album in der Thematik stilsicher vorgegangen und das spürt man auch. In den einzelnen Songs werden die vertonten Texte wie ein fortlaufender Handlungsstrang einer charakteristischen fast schon stereotypen Jugend geschildert, mit all ihren tragischen Momenten, Erlebnissen und Banalitäten. Titel wie “21“ und “Direction“ sind direkt auf diese Themen zugeschnitten. Young Man ist trotz ihres augenscheinlich jungen Alters, eine ausgereifte Band, die mit ihrer ersten taktvollen Singleauskopplung “Fate“ viel Interesse erzeugt haben dürfen. VOL. 1 ist ein richtig stimmungsvolles Indie-Pop/Rock Album geworden. Die Gefahr, dass bei nur neun Tracks die Titel schlichtweg überflogen werden, ist bei achtminütigen, breit gefächerten Arrangements nicht gegeben. Ihre passende Sorgfalt und die erforderliche Leidenschaft zur Musik lassen hoffen, dass ihre Erfolgsreise auch noch über eine weitere Generationsstufe hinweg anhalten wird. Interessant wäre es allemal, was Colin Caulfield dann zu berichten hätte.
Ohr D’oeuvre: Fate, Thoughts, 21
VÖ: 25.05.2012; BMG Rights Management (Rough Trade)
Tracklist:
01. Heading
02. Thoughts
03. By And By
04. Do
05. Fate
06. Wasted
07. 21
08. Wandering
09. Directions
Gesamteindruck: 8/10
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