ANXIETY heißt es also, das zweite Werk von Phillipa Brown alias Ladyhawke. Ängstlich gibt sich die Neuseeländerin musikalisch allerdings so gar nicht, denn Ladyhawke macht auf ihrem Album vieles – außer sich um die Erwartungen anderer zu kümmern. ANXIETY ist nicht unbedingt das, was man nach ihrem selbstbetitelten Debüt erwartet hätte. Anstatt Synthie-Pop steht in ANXIETY vor allem ein Instrument im Vordergrund: die Gitarre. Nicht verwunderlich, wenn man Phillippa Browns Hardrockvergangenheit kennt. Ein wenig verwunderlich, wenn man diese nicht kennt.
Musikalisch ist ANXIETY laut, deutlich weniger massenkompatibel aber eben auch spannender und abwechslungsreicher.
Ob kreischende Gitarren (zum Beispiel bei „Vanity“), Garagenrock („Black, White & Blue“) oder das funky „Blue Eyes“, das im Übrigen eines der eingängigsten Stücke des Albums ist – Ladyhawke scheint sich langsam abzuwenden von den poppigeren Werken ihres Debüts. Was ihr keineswegs negativ ausgelegt werden sollte und natürlich auch keine komplette Neuerfindung implizieren soll. Frau Brown ist experimenteller geworden, trotzdem finden sich auch auf ihrem Zweitwerk immer wieder typische Ladyhawke-Sounds, wie beispielsweise der Beginn von „Sunday Drive“. Der Schritt zu mehr Experimenten erfordert natürlich vom Hörer eine Portion mehr Geduld, die man jedoch bereit sein zu investieren, dann mach ANXIETY richtig Spaß.
Ohr D’oeuvre:Blue Eyes / Girl Like Me
VÖ: 25.05.2012; Island/ Universal
Tracklist:
01. Girl Like Me
02. Sunday Drive
03. Black, White & Blue
04. Vaccine
05. Blue Eyes
06. Vanity
07. The Quick & The Dead
08. Anxiety
09. Cellophane
10. Gone Gone Goner
Gesamteindruck: 7,5/10
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