Israel hat was zu bieten. Musikalisch, versteht sich im jmc-Kontext. Mit Umlala schickt sich eine der ersten israelischen Indiebands an, die Szene weltweit zu erobern. Es tut gut, etwas aus Israel mal ganz unvoreingenommen zu Gemüte führen zu können. Denn Umlala klingen nicht nach Israel und auch nicht nach Naher Osten, sondern wie eine ganz normale Indieband. Während ein Redakteur der ZEIT der Ansicht war, man müsse Umlala aufgrund ihrer Herkunft gesondert betrachten, sagen wir: Warum? Umlala klingen auf ihrem Debüt STAND GO SHOW SHOUT ungefähr ein bisschen so wie jede Lieblingsband, die man als Indiefan haben kann. Catchy wie Shout Out Louds und Two Door Cinema Club, crazy wie Friendly Fires oder Kakkmaddafakka, krachig wie Ash – aber auf jeden Fall: absolut unberechenbar. Während sie in der einen Sekunde noch mit pluckernden 80s-Synths spielen oder eine komplette Bläser-Kombo in den Mittelpunkt rutscht, packen sie im nächsten Moment klassische Rockriffs aus und grölen ganz Ramones-like „I! Don’t! Know!“ auf die weltbewegende Frage: „How do you convert PDF to JPG?!“
Humor haben sie also, die fünf jungen Musiker aus Jerusalem. Wenn man in einer politisch derart instabilen Umgebung aufwächst und eine Indieband gründet, muss man wohl auch ein ordentliches Maß an Ironie besitzen. Diese umzusetzen und dazu noch mit eingängigen Pop- und Rocksongs zu versehen, ist ihnen letztlich auf STAND GO SHOW SHOUT formidabel gelungen.
Ohr D’oeuvre: Please / Hopefull Pills / Lefty / My PDF Files
VÖ: 18.05.2012; Snowhite / Universal
Tracklist:
01. Baby Yog
02. Please
03. Unqualified Sailor
04. CD Drive Too Fast
05. I’ll Be Better
06. Hopefull Pills
07. Lefty
08. My PDF Files
09. Big Pressure
10. Your Fashion Addict
11. All The Ways
12. Floor Dolls
Gesamteindruck: 8/10
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