Der Vergleich mit den großen Pop- und Rocksängerinnen der Zunft liegt nicht fern bei der Engländerin: Tori Amos, Kate Bush, Melissa Etheridge und andere grüßen ganz unverhohlen aus den Songs der in London lebenden Sängerin mit dem ungewöhnlichen Vornamen Tallulah. Diese heißt mit Nachnamen Rendall und legt bereits ihr drittes Album vor, was erst über ein Jahr nach Veröffentlichung seinen Weg nach Deutschland gefunden hat. Hierzulande ist sie also noch ein unbeschriebenes Blatt, diese Tallulah Rendall. Und dabei bekam sie schon den sprichwörtlichen Ritterschlag, als sie 2007 gebeten wurde, auf dem siebzigsten Geburtstag von Sängerinnenlegende Shirley Bassey zu singen.
ALIVE lautet der Name ihres zweiten Albums, das sie in Teilen über die Crowdfunding-Plattform Pledgemusic finanziert hat. Ein Album zwischen sanften, streicherunterstützten Balladen, groovendem Singer-/Songwriterpop und ordentlich drückendem Female-Singer-Rock. Über allem schwebt Rendalls glockenklare, kräftige Stimme und verpasst den klimaktisch aufgebauten Songs so einen passenden Wiedererkennungswert. Mit männlichen Kollegen wie dem 1997 viel zu früh verstorbenen Jeff Buckley wird sie gerne verglichen. Ein Vergleich, der durchaus nicht unberechtigt ist, beweist Rendall doch gesanglich immer wieder Variationsfähigkeit auf der einen, aber auch eine konstant kräftige Stimme auf der anderen Seite, mit dem sie Zuhörer ein ums andere Mal zu fesseln vermag. Starkes Stück, Mrs. Rendall.
Ohr D’oeuvre: Alive / Go Bathe In The Light / Blind Like A Fool
VÖ: 22.06.2012; Peripherique (Cargo Records)
Tracklist:
01. Alive
02. Go Bathe In The Light
03. Underground
04. Under The Wire
05. Nothing Is Over
06. Colourblind
07. Ghost On The Water
08. Back To You
09. Older Than The Hills
10. Blind Like A Fool
11. Lost On The Way
Gesamteindruck: 8/10
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