Phillip Boa wird nicht müde. Allein mit dem Voodooclub veröffentlicht er mit LOYALITY das 17. (!) Album seit 1984.
Seine Stimme und sein Gesang sind nicht schön, aber charismatisch und unverwechselbar. Zusammen mit Pia Lund, die meist den Background singt, schaffte es Boa einer der deutschen Vorzeiger-Indie-Musiker zu werden. Leider gelang ihm mit den letzten Alben kein großer Wurf mehr. Alles war schon mal da und klang zu ähnlich. Doch LOYALITY gibt Anlass zur Hoffnung. Zwar wird der Sound Boas beibehalten und klingt sehr nach 80er Jahre, jedoch wirken die Songs so eingängig wie lang nicht mehr. Sie sind gut arrangiert und rücken vor allem Lunds Stimme an die richtige Stelle. Ein prägnantes Schlagzeug und viel Synthesizer heben dieses Album auf ein Niveau, welches in der Vergangenheit nicht erreicht wurde. Der Opener „Black Symphony“ bringt bereits alles mit. Verstörtes Gitarrensolo, hämmerndes Schlagzeug, Synthesizer und dann eine Strophe Gesang, bevor Boa und Lund hymnenartig den Refrain anstimmen.
Das Muster ist oft gleich, jedoch wirkt es ausgefeilter, überlegter und macht das Album somit zum Besten in der Ära nach der Rückkehr von Pia Lund im Jahr 2003. Und das Erfreuliche: Kein Song wirkt deplatziert und muss per Skip-Taste weggedrückt werden. Einfach mal wirken lassen!
Ohr D‘oevre: Black Symphony, Want, Sunny When It Rains, Under A Bombay Moon Soon
VÖ: 10.08.2012; Cargo Records
Tracklist:
01. Black Symphony
02. Want
03. Ernest 2
04. Loyality
05. Til The Day We Are Both Forgotten
06. Sunny When It Rains
07. My Name Is Lemon
08. Under A Bombay Moon Soon
09. Lobster In The Fog
10. Dream On Planet Cherry
Gesamteindruck: 8,5/10
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