Zurecht, wie die elf Stücke beweisen. Auf SPECTRAL DUSK verarbeitet Bonetta den Tod seines Vaters, mit dem er einst gemeinsam eine Sägemühle in Ontario betrieb. Mit anderen Worten: Es geht natürlich sehr melancholisch zur Sache, dennoch herrscht ein optimistisches Grundgefühl vor. Musikalisch braucht es nicht viel, die warme Stimme Bonettas wird zumeist nur von einem minimalistischen Klangwall unterstützt, der sich nur selten, dafür aber gezielt und nur kurzzeitig aufbauscht. Immer wieder schaffen Evening Hymns ihrem Zuhörer Freiräume, um das gerade Gehörte zu verarbeiten, das Instrumentalstück „Irving Lake Access Road“ spendiert gar ganze neun Minuten Reflexionszeit. Heraus ragen besonders die Single „Family Tree“ mit einer sehnsüchtig im Hintergrund jauchzenden E-Gitarre, das traurig-schöne Gospel-Mantra „Cabin In The Burn“, die Piano-Ballade „Song To Sleep To“ mit ihren hinreißenden Vokalharmonien und das mitreißend schunkelnde Ende von „Moon River“.
Alles in allem haben Jonas Bonetta und die Evening Hymns erneut ein wunderschönes Stück Folkmusik geschrieben, das sich hinter den großen Vorbildern nicht verstecken muss.
Ohr d’oeuvre: Cabin In The Burn, Song To Sleep To, Moon River
VÖ: 17.08.2012; Strange Ways (Indigo)
Tracklist:
01. Intro
02. Arrows
03. Family Tree
04. You And Jake
05. Cabin In The Burn
06. Asleep In The Pews
07. Spirit In The Sky
08. Irving Lake Access Road
09. Song To Sleep To
10. Moon River
11. Spectral Dusk
Gesamteindruck: 8/10
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