Fast ein Jahr nach ihrem letzten Konzert im Luxor sind The Vaccines wieder in der Stadt, dieses Mal im Bürgerhaus Stollwerck. Und auch sonst finden sich so einige Parallelen zwischen den beiden Shows. Ähnlich wie im letzten Jahr ist der Saal bis hinten hin so gut gefüllt, dass man sich erst einen Weg durch die Menge bahnen muss, um einen guten Blick auf die Band zu bekommen. Wieder einmal wirkt der Veranstaltungsort zu klein, obwohl das Konzert offiziell nicht ausverkauft ist. Wer The Vaccines bereits live erleben durfte, der weiß auch, warum sich so viele Leute dieses Event nicht entgehen lassen wollen: Die Jungs sind live einfach richtig gut und sie haben ein neues Album im Gepäck. Ja, die Messlatte liegt hoch, die Erwartungen sind groß.
Eröffnet wird der Abend von dem kalifornischen Gitarre-Schlagzeug-Duo Deap Vally. Die beiden Amerikanerinnen stellen mit ihren knappen Bühnenoutfits und sehr lautem, rockigem Sound erst einmal sicher, dass alle Augen und Ohren auf sie gerichtet sind. Das Konzept scheint auch zu funktionieren, denn das Publikum ist begeistert und applaudiert fleißig.
Vielleicht ist es ganz gut, dass The Vaccines erst eine halbe Stunde nach Deap Vally auf die Bühne kommen, denn der hinterlassene Eindruck der Kalifornierinnen muss erst einmal verdaut werden.
Die Band um Sänger Justin Young eröffnet das Konzert mit „No Hope“, der ersten Single des neuen Albums COME OF AGE. Ein Titel, der viel verspricht. Ein Jahr älter geworden sind sie ohne Frage, ob sie aber auch reifer und erwachsener geworden sind ist fraglich. Kommentare wie „You’re all wasted, right? It’s good to be wasted at concerts! Let’s all get wasted, it’s Friday night!“, an einem Dienstag wohlgemerkt, lassen doch etwas an diesem neuen Versprechen zweifeln. Da passen Songs wie „Teenage Icon“ und „Post Break-Up Sex“ viel besser in das zur Schau gestellt Bild der Band aus London.
Auch wenn Herr Young in seinen Ansprachen den Anschein erweckt, ziemlich betrunken zu sein, so lässt er sich das während der Songs nicht anmerken und das Publikum scheint den Aufruf zum Partymachen durchaus ernst zu nehmen. Bereits ab dem zweiten Song des Abends „Wreckin’ Bar (Ra Ra Ra)“ geht es ordentlich ab und hält das auch durch, bis die Band vor den Zugaben mit „Blow It Up“ und „If You Wanna“ von der Bühne geht. Der Großteil des Repertoires der Band ist immerhin dafür prädestiniert, die Menge zum Tanzen und Mitgrölen zu animieren und so steigt die Stimmung stetig, ohne dass sich Young und Co. besondere Mühe geben müssen. Sie ziehen routiniert ihr Programm durch und lassen das Publikum den Rest machen. Ein Plan, der gut funktioniert.
Eines aber war anders als bei der letzten Show in Köln. The Vaccines mussten sich dieses Jahr nicht auf Grund von Liedermangel schon nach knapp eine Stunde von der Bühne verabschieden – zum Glück.
Setlist:
No Hope
Wreckin’ Bar (Ra Ra Ra)
A Lack Of Understanding
Wetsuit
I Always Knew
Aftershave Ocean
Teenage Icon
Ghost Town
All In White
Post Break Up Sex
Change Of Heart, Pt. 2
Blow It Up
If You Wanna
Zugaben:
Weirdo
Bad Mood
Nørgaard
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