Schlaue Berliner, die den NBI kennen, wissen, dass er musikalisch immer Tolles zu bieten hat und man so manche hervorragende Band dort entdecken kann. Auch am letzten Donnerstag gab es wieder Musiker zu bewundern, die einen kaum still stehen ließen und mit jungenhaftem Charme zu bezaubern wussten.
Jeden Donnerstag findet im NBI „Dangerous You Shouldn’t Be Here“ statt, eine kleine, feine Indie-Tanzveranstaltung, die oftmals mit einem Konzert gekoppelt ist. Heute sollen Annasaid aus Dänemark die Menge vorab so richtig ins Schwitzen bringen. Leider scheinen an diesem Abend nicht viele Berliner gewillt zu sein, sich alles was geht aus dem Körper zu tanzen, denn um zehn ist der Club noch immer spärlich besucht. Allen Daheimgebliebenen sei an dieser Stelle schon mal schadenfroh gesagt: Da habt ihr jetzt was verpasst!
Als um kurz nach elf die vier Jungs aus Dänemark die kleine Bühne betreten und mit ihrem spacey Indie-Pop-Rock loslegen, fangen die Zuschauer an mit dem Kopf zu wippen und die Füße trippeln zu lassen. Diese Songs nehmen einen sofort mit ins Tanzuniversum. Bewegung gibt’s auch in der Band selbst. Besonders die beiden Gitarristen Martin und Mathias zappeln mit ihren Instrumenten, was das Zeug hält und scheuen auch nicht davor ins Publikum zu gehen und dort weiter spielen. Jesper und Johan, die Rhythmusgruppe, sind da das ausgleichende, sichere Fundament und spielen Drums und Bass mit Coolness und Ruhe.
Zwischen den Songs unterhält Martin das Publikum mit kleinen Ansagen zu den Songs oder Aufforderungen zum Tanzen, Singen oder Dänisch sprechen. Die Leute, die da sind, versuchen diesen Aufforderungen so gut es geht nach zu kommen und fühlen sich augenscheinlich gut unterhalten. Und die Songs tun ja ihr übriges. Ob nun „Balloon Field“, „Leave This City“ oder „Sleep“ mit dem wunderbaren Refrain „Babada Baba“, der besonders von zwei Damen begeistert mitgesungen wird, man kann eben nicht anders als zu Tanzen. Neben den kickenden Drums sind es vor allem die wasserartigen Gitarrensounds, die einen zum Hüpfen bringen, und auch der Sound im Club ist gut abgemischt, so dass die Stärken der Band richtig zum Tragen kommen. Nach acht Songs ist dann allerdings Schluss. Das Finale bildet dafür noch mal mit „Centurion“ ein besonders schöner Song, der gerade mit seinem fast hypnotischen Endpart geradezu perfekt als Abschluss des Konzerts ist. Zum Schluss liegen die Gitarren am Boden und zieht die Band von dannen.
Fazit: Diese vier Dänen und ihre Songs hätten wahrlich einen vollen, schwitzenden Club verdient. Also Leute, das nächste Mal, rein in die Tanzschuhe und rauf auf die Tanzfläche. Auf der Couch sitzen könnt ihr später noch!
Setlist: