PDR – On A Whim

Das haben sie sich ja fein ausgedacht!
Ihren Namen hinter modischen Buchstabenabkürzungen zu verstecken und sich eine Frau als zweite Leadstimme mit an Bord zu holen. In die Irre treiben kann uns das aber keinesfalls, erkennt man sie doch musikalisch gleich wieder, die Band formerly known as Punk’d Royal, die nun eben unter dem Kürzel PDR unterwegs ist.

Bestehend aus den Brüdern Aljoscha und Niklas Mallmann sowie Matthias Stamm macht das Trio bereits seit 2006 zusammen Musik und nach der letzten EP MUSCLES bringen sie nun auch endlich ihr Debütalbum ON A WHIM an den Mann. Um die Frau, die das Männertrio stimmlich unterstützt, ist allerdings wenig bekannt. Leider – versüßt sie doch hier die Refrains, rundet dort die Hooks ab und klingt in „Midsummer“ so herrlich nach den sich leider bereits aufgelösten Schwedinnen von Those Dancing Days.

Ob in der ersten Singleauskopplung „Drive“ oder dem beinahe tranceartigem „MHR“, der Synthesizer darf nicht fehlen und so drängen sich Assoziationen zu den ebenfalls aus Düsseldorf stammenden Kraftwerk nur so auf. Und doch ist ON A WHIM alles andere als eingestaubte Abkupferei. Frisch und neu klingt ihre Mischung aus Indie, 80s und Elektro, die einen unbefangen auf die Tanzfläche losstürmen wollen lässt. Aufgepimpt mit lockeren Samples oder dem Skit zu Anfang von „One Room One Skit“, in Anlehnung an „One Room One Hour“ aus der EP MUSCLES. PDR gelingt es, ihr Debüt sehr kurzweilig zu gestalten. Die Geschichten, die sie beinahe nebenbei erzählen, tun ihr Übriges. Sie singen von Sommernächten und Mohnfeldern, von tiefsinnigen Banalitäten des Denkens oder Nicht-Denkens, von Trommeln im Kopf und davon dass das Verfallsdatum ihres Herzens am Montag abläuft.

Produziert wurde das Album übrigens in Aljoschas Tresorfabrik. Da wundert es kaum, dass das Album wie eine von Hand abgefeilte Skulptur daherkommt. Wäre ON A WHIM ein Kunstobjekt, so wäre es in pastell gehalten. Verschwommen, abstrakt und dynamisch, in fließenden Farben. Adieu Tristesse, bonjour Leichtigkeit!

Ohr D’Oeuvre: Midsummer, Best Before Monday, Drums In Your Head

VÖ: 25.01.2013; Welcome Home Music / Rough Trade / Good To Go

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