Mit WAITING FOR THE SIRENS CALL veröffentlichten New Order 2005 ihr letztes Album. Nach der Tour 2007 dann die Überraschung: Bassist Peter Hook verkündete das Ende der Wave-Ikonen, von dem die anderen Bandmitglieder aber interessanterweise nichts wissen wollten. Seit diesem Zeitpunkt wartet man auf ein neues Lebenszeichen und das gibt es jetzt in Form des Mini-Albums LOST SIRENS. Für Peter Hook stellt dies einen Schlussstrich unter der gemeinsamen Arbeit dar, für den Rest soll es jedoch der Anfang eines neuen Kapitels sein.
Aus den Restbeständen der damaligen Aufnahmesessions stammen die Songs auf LOST SIRENS. Im Sound ähnelt die Scheibe erwartungsgemäß dem 2005er Album, aber dass es sich bei den acht Songs wirklich nur um B-Seiten-Material handeln soll, kauft man den Briten nur schwerlich ab.
Bereits beim Opener „I’ll Stay With You“ stellt sich die Frage, ob es sich hier wirklich nur um Outtakes der Studiosessions handelt. Denn irgendwie spielen die Gitarren von Cunningham und der Gesang von Bernard Summer so perfekt mit Peter Hook zusammen, dass man alle Streitigkeiten vergessen möchte. Auch das leicht poppige „Sugarcane“ kommt so melodiös daher, dass man spätestens hier nicht mehr von Ausschussware reden kann. Ähnlich geht es mit den anderen Songs auch weiter: „I’ve got a Feeling“ zum Beispiel zeigt, wie man mit einer simplen Laut-/Leise-Dynamik eine fast schon perfekte Dramaturgie schafft und avanciert damit zum Highlight der Platte. Für Fans von New Order ist LOST SIRENS ein perfekter Abschluss und Start, der es einem zukünftigen neuen New Order-Album nicht leicht machen wird.
Ohr D’oeuvre: I’ll Stay With You / Hellbent / I’ve got a Feeling
VÖ: 18.01.2013; Warner
Tracklist:
01. I’ll Stay With You
02. Sugarcane
03. Recoil
04. Californian Grass
05. Hellbent
06. Shake It Up
07. I’ve Got A Feeling
08. I Told You So
Gesamteindruck: 7/10
Mehr zu New Order