Knapp drei Jahre sind vergangen, seitdem The Courteeners aus Middleton ihr letztes Album FALCON veröffentlichten, eine Platte, die sogar Platz 3 der britischen Charts erreichte. Auch der Vorgänger ST. JUDE war ein ähnlicher Erfolg. Nun ist das Quartett zurück und präsentiert sein mittlerweile drittes Album ANNA. Mit den Jahren scheint auch das Selbstbewusstsein von Sänger Liam Frey gewachsen zu sein – so ließ er erst kürzlich verlauten, seine Band sei „die momentan beste auf diesem Planeten“. Solche Aussagen machen natürlich neugierig und schrauben die Erwartungen hoch.
Freys Einschätzung wird ANNA leider nicht ganz gerecht. Das Album beginnt aber vielversprechend: Der Opener „Are You In Love With A Notion?“ geht mit seinem rhythmischen Schlagzeugbeat, dem eingängigen Refrain und den poppigen Gitarren sofort ins Ohr und erinnert in abgeschwächter Form sogar etwas an Two Door Cinema Club. Auch das darauffolgende „Lose Control“ funktioniert mit kräftigen Basslinien und Singalong-Elementen ziemlich gut und dürfte vor allem live großen Anklang finden. Erwähnenswert ist auch das dritte Lied „Van Der Graff“. Danach driftet ANNA allerdings immer wieder ein wenig in die Banalität ab. Viele der Songs wirken überladen, hier ein bisschen zu viele Synthies, dort ein bisschen zu viel Beat untergemischt. Zum Schluss ist The Courteeners mit der Ballade „Marquee“ und „Money“, einer Mischung aus Kasabian und den Black Keys, noch einmal ein Schritt in die richtige Richtung gelungen. Damit wird ANNA zwar zu keinem Meisterwerk der Indie-Musikgeschichte, alles in Allem ist es trotzdem ein gelungenes Album, auch wenn die großen Überraschungen und revolutionären Lieder diesmal fehlen. Um die beste Band auf diesem Planeten zu werden, müssen Frey und Co. jedenfalls noch ein bisschen was drauflegen.
Ohr D’oeuvre: Are You In Love With A Notion?, Van Der Graaff, Money
VÖ: 01.02.2013; Cooperative Music / Universal
Tracklist:
01. Are You In Love With A Notion?
02. Lose Control
03. Van Der Graaff
04. Push Yourself
05. When You Want Something You Can’t Have
06. Welcome To The Rave
07. Save Rosemary In Time
08. Sharks Are Circling
09. Marquee
10. Money
11. Here Come The Young Men
Gesamteindruck: 6/10
Mehr zu The Courteeners