Torpus & The Art Directors sind mittlerweile so eine Art Stammgast bei jmc. Sie sind die deutsche oder noch spezieller die nordische Antwort auf Folkmusik a la Mumford & Sons oder Of Monsters And Men. Gitarren, verschiedene Bässe, aber auch Banjo, Akkordeon und Trompete verwendet das Quintett aus Nordfriesland in ihrer Musik. Ob als Support für Kettcar oder als teilnehmende Band beim Fest Van Cleef machte Leadsänger Sönke Torpus mit seinen Bandmitgliedern stets eine gute Figur, wirkte jedoch auf der großen Bühne des Kölner E-Werks teilweise auch etwas eingeschüchtert oder gar verloren und konnte seine Ausstrahlung nicht recht entfalten.
Das sollte heute anders werden. Erstmals Hauptact und mit allen Art Directors und somit kompletter Instrumentierung an Bord, sollten die Nordlichter das Stereo Wonderland in ihren Bann ziehen. Doch wie es sich für einen Hauptact gehört, gibt es erst einmal mit Rob Lynch einen sehr sympathischen Singer-/Songwriter als Support. Dieser ist nur mit Gitarre bewaffnet aber sein Hauptinstrument bleibt seine Stimme. Eher laut, forsch und fordernd schlägt er den Zuschauern seine Songs um die Ohren. Diese würzt er mit Anekdoten, Geschichten und lustigen Ansagen, sodass sein 30-Minütiger Gig im Nu vergeht. Er zieht gern die Vokale lang wie einst Oasis in ihrem Gesang, das macht seinen Stil besonders. Es wäre interessant ihn mal mit kompletter Band in einem vollen Set zu erleben.
Nach einer kurzen Umbaupause ist es dann aber soweit. Torpus & The Art Directors beginnen ihr Konzert mit zwei Stücken von ihrem älteren Album FIVE LEAVES LEFT, bevor dann das aktuelle Album in den Vordergrund rückt. Und der Funke springt in der rappelvollen Location bestens über. Sound und Stimmung sind perfekt und die Stimme von Bassistin Jenny Apelmo ergänzt den sonst männlichen Gesang optimal. Das alles steckt an, sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und sorgt dafür, dass die Fans bei jeder passenden Gelegenheit mitsingen oder -summen. Solche Konzerte wünscht man sich, erst recht an kalten, schmuddeligen Abenden. Auch das Cover des Songs „Carolina“ von Ryan Adams gelingt Sönke Torpus und seiner Band einfach fantastisch. Und als sie das Konzert scheinbar mit dem schönen Song „Fall In Love“ beenden, stimmen alle in den Refrain ein, der aus Dadada-Gesängen besteht: Gänsehaut pur! Dennoch lassen es sich Sönke und Co. nicht nehmen, noch zwei Zugaben dranzuhängen. Doch dann ist es leider zu Ende. Nun muss man aufwachen und in die eklige nasse Nacht hinaus.
Setlist:
Amanda
When I left my Apartment
Known, Seen, Judged
The Leaving
Roundabout
Howl
Steps
Better
Carolina (Ryan Adams Cover)
Hundreds
Dancing Kids and Summer Laughter
Modesty/Honesty
Fall in Love
Secret
Black Harp Girl
Fotos vom Konzert: Juli L.
Rob Lynch:
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Torpus & The Art Directors:
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