Nun ist es da, das Album, mit dem die Trilogie der norwegischen Band Kaizers Orchestra ihr Ende findet. Dieser Teil ist quasi das Zusammenspiel und gleichzeitig das Duell der sechsköpfigen Combo mit einem ganzen Orchester. Der Sound ist somit größtenteils nicht typisch Kaizers Orchestra, die gerne Elemente aus Punk, Polka und Humppa verwenden, sondern deutlich klassischer geprägt. Und das orchestrale Gewand steht den Männern durchaus gut. Ein „Bohemian Rhapsody“ – der Song von Queen und für die Ewigkeit schlechthin – sucht man auf diesem Album zwar vergebens, jedoch lassen manche Soundschnipsel die Erinnerung daran wach werden. Band und Orchester harmonieren sehr gut miteinander, so dass über zehn Tracks ein in sich aufbauendes, stimmiges und zusammen gehörendes Rockmusical entstehen. Um alle Harmonien und Zusammenspiele akustisch wahrzunehmen und genießen zu können, braucht es mehrmaliges Durchhören, denn die musikalische Raffinesse erschließt sich nicht sofort. Aber keine Angst, zu sehr entfremden sich Kaizers Orchestra nicht von sich selbst. So kommt „Siste Dans“ völlig ohne Orchester aus und auch „Det Polaroide Liv“ klingt typisch und wie aus guten alten Zeiten. Solche Abwechslungen braucht das Album jedoch auch, denn sonst könnte es einem eventuell recht bald überdrüssig werden.
VIOLETA VIOLETA VOL. 3 sollte unbedingt als Gesamtwerk gesehen und verstanden werden, denn dann kann es seine volle Pracht entfalten.
Ohr D’oeuvre: Begravelsespolka / Det Polaroide Liv / Siste Dans
VÖ: 15.02.2013; Kaizerecords / Rough Trade
Tracklist:
01. Begravelsespolka
02. Forloveren
03. Aldri Vodka, Violeta
04. Tvilling
05. Det Polaroide Liv
06. Siste Dans
07. Markedet Bestemmer
08. Satan I Halsen
09. Perfekt I En Drøm
10. Sekskløver
Gesamteindruck: 7/10
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