Schnell waren sie ausverkauft, die Tickets, und so mancher Fan wird sich wohl geärgert haben, am vergangenen Donnerstag nicht bei einem der drei raren Deutschlandtermine der Killers in der Kölner Lanxess Arena dabei gewesen sein zu können. Die, die allerdings da sein konnten, werden sich im Vorfeld wohl auch über den Support Act gefreut haben, gaben sich doch die Kalifornier von Louis XIV die Ehre. Schade, dass diese Erwartung nicht erfüllt wurde, sich die Zuschauer nicht zur kleinsten Bewegung motiviert fühlten und die Atmosphäre bei ihrem Auftritt in der Lanxess Arena einem alten Schuhkarton glich.
Nach einem ewig erscheinenden Change Over ertönen die ersten Akkorde von „Mr. Brightside“. Da das Licht aber an bleibt, vermuten einige Zuschauer gar, es handele sich um den Gag einer weiteren Vorband. Doch bei genauerem Hinsehen lassen sich Brandon Flowers und Bandkollegen auf der Bühne ausmachen. Die ungewohnte Beleuchtung sei der Band gegönnt, bietet ihr sich doch bei diesem Hit ein großartiges Bild auf das feiernde Kölner Publikum, dessen Euphorie sofort von 0 auf 100 hochschießt.
Und doch sollten diese 100 % nur der Auftakt zu einem 1 ½-stündigen Set, gespickt mit den Greatest Hits der Killers, sein, in das Songs aus dem aktuellen Album BATTLE BORN strategisch gut verteilt wurden. So gab es nach „The Way It Was“ das hymnische „Smile Like You Mean It“ und „Miss Atomic Bomb“ zog „Human” nach sich. Bevor die Lanxess Arena aber endgültig zum Kochen gebracht wird, frag Frontmann Brandon Flowers noch einmal nach, ob denn auch alle ihre Tanzschuhe eingepackt haben – die Band zumindest sei bestens ausgerüstet, und so wird der Kracher „Somebody Told Me“ angestimmt. An diesem Abend dürfte kein Lieblings-Killers-Hit gefehlt haben und auch das optische kommt nicht zu kurz. Nicht, dass Flowers nicht schon genug Action in die Show reinbringt, indem er immer wieder zwischen Monitoren, Bühnenrand und seinen Bandkollegen hin- und herspringt, dabei natürlich keine imposante Pose auslässt und aus der Ferne genauso gut aussieht wie auf der Leinwand, auf der nicht nur fantastische Projektionen stattfinden, sondern eben auch die Band zuweilen in Nahaufnahmen zu sehen ist. Aber The Killers wären eben nicht The Killers, würden sie nicht etwas aus ihrer Heimat Las Vegas mit ins Rheinland bringen und so werden hier meterhohe Flammen als Special Effects eingesetzt und dort das silberne Glitzerlametta quer durch die Arena geschossen.
Das reguläre Set endet mit „All These Things That I’ve Done”, dessen Bridge “I got soul, but I’m not a soldier” fast gänzlich und vollkommen raumfüllend vom Kölner Publikum nicht nur gesungen, sondern beinahe schon als Loblied der Band entgegen gerufen wird.
Nach einem Encore aus 3 Stücken endet der prunkvolle Konzertabend mit „Battle Born“, das die Band zu einem Outro ausklingen lässt, während dem Flowers es sich nicht nehmen lässt, dem deutschen Publikum seine Band ausführlich vorzustellen, um anschließend noch ein Bad in der Menge (also den ersten drei Reihen) zu nehmen, um wenigstens einem Teil der Fans mit einem High Five persönlich hallo zu sagen.
Setlist:
Mr. Brightside
The Way It Was
Smile Like You Mean It
Spaceman
Bones
Miss Atomic Bomb
Human
Somebody Told Me
Flesh And Bone
For Reasons Unknown
From Here On Out
A Dustland Fairytale
Read My Mind
Runaways
Alle These Things That I’ve Done
Jenny Was A Friend Of Mine
When You Were Young
Battle Born
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