Das achte Studioalbum der walisischen Band Stereophonics ist das erste Lebenszeichen nach vier Jahren. Zehn Songs, auf denen vor allem Sänger Kelly Jones zeigt, zu welchen Klängen seine Stimme in der Lage ist. Diese hat ein tolles Volumen und Jones neigt stark dazu die Vokale schön lang zu ziehen, was bewirkt, dass die reichlichen Balladen dramatischer klingen. Das ist gekonnt, ob es gefällt ist nur Geschmacksache. Die Songs jedoch zünden nicht und sind zu einfach gehalten, um überzeugen zu können.
Streicher- und Keyboardsounds lassen jeglichen Gedanken an eine Rockband im Keim ersticken, hier bekommt der Hörer bei fast jeder Nummer Popmusik pur, die vorhersehbar und berechenbar klingt und auch aus den 80ern stammen könnte. Für alle, die ihren Musikgeschmack zwischen Foreigner und Bon Jovi ansiedeln, mag dies ein empfehlenswertes Album sein, für die anderen ist es schlicht und einfach zu ignorieren. Einzig „We Share The Same Sun“ und „Catacomb“, lassen das Indierock-Herz höher schlagen. Aber wenn ein Song dann „Violins And Tambourines“ heißt und im Mittelteil schwer nach einer schlechten Kopie eines James-Bond-Themes klingt oder bei „Been Caught Cheating“ auf einmal der Blues ausgepackt wird und sich in schlechter Manier zur Ballade wandelt, weiß man: dieses Album hat größtenteils weder Fisch noch Fleisch. Für jeden Geschmack etwas dabei, so scheint hier das Erfolgsrezept zu lauten. Haken: Es geht nicht auf.
Ohr D’oeuvre: We Share The Same Sun / Catacomb
VÖ: 01.03.2013; Ignition (Indigo)
Tracklist:
01. We Share The Same Sun
02. Graffiti On The Train
03. Indian Summer
04. Take Me
05. Catacomb
06. Roll The Dice
07. Violines And Tambourines
08. Been Caught Cheating
09. In A Moment
10. No-One’s Perfect
Gesamteindruck: 3/10
Mehr zu Stereophonics