Ein herausragendes Debutalbum kann ein Segen, aber auch ein Fluch sein. Zum einen ist es ein großartiges Sprungbrett für die Karriere, zum anderen werden dadurch die Erwartungen für zukünftige Werke sehr hoch. Auch wenn sich die Band über die Jahre hinweg stetig weiterentwickelt und gute Alben liefert, hofft man insgeheim doch auf ein Werk, wie das erste. So ein Fall ist auch Johnossi. Ihr selbstbetiteltes Debut ist ein Paradebeispiel voll mit Hits. Dies ist mittlerweile aber schon sieben Jahr her und Johnossi stehen mit ihrem vierten Album TRANSITIONS in den Startlöchern.
Der Opener „Into The Wild“ beginnt als melancholische Midtempo-Nummer mit viel instrumentaler Begleitung, während John über Schmerz und Einsamkeit singt. Zum Ende hin kommt Ossis Einsatz und das Lied wird schneller und agressiver.
Ganz anders ist das darauffolgende „E.M.“, bei dem Johnossi zum ersten Mal neben Schlagzeug und Gitarre auch elektronische Klänge mit einbinden. Auch „Seventeen“ ist ähnlich gestrickt. Es beginnt rockig, nach und nach mischen sich aber auch Synthies mischen zwischen die verzerrte Gitarre. Bei „For A Little While“, einer pianolastigen Ballade, hingegen werden wieder ruhigere Töne angeschlagen. TRANSITIONS endet mit dem fünfminütigen „Great Escape“, das ganz Johnossi untypisch nur von Johns Gesang und einer Akustikgitarre lebt, bevor es zur Instrumentalnummer abdriftet.
Inhaltlich behandelt TRANSITIONS die Zeit und Ereignisse die John und Ossi über die Jahre hinweg als Band erlebt haben. Insgesamt ist John Engelbert und Oskar Bonde zusammen mit Produzent Lasse Mårtén, Björn Yttling (Peter, Björn and John) und Pontus Winnberg (Miike Snow) ein rundes und überraschend vielseitiges Album gelungen. Ab und zu vermisst man aber doch einen Hit á la „Man Must Dance“ und „Execution Song“.
VÖ: 22.03.2013; Universal
Ohr D’oeuvre: Gone Forever, Alone Now, Seventeen
Tracklist:
01. Into The Wild
02. Gone Forever
03. E.M.
04. Everywhere (With You Man)
05. For A Little While
06. Alone Now
07. Seventeen
08. Bull / Bear
09. Tell The World
10. Great Escape
Gesamteindruck: 6/10
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