Rock’n’Roll hält am Freitag im Luxor Einzug. Die Rede ist von Art Brut, die im Rahmen ihres zehnjährigen Bestehens mit ihrem Best Of Album im Gepäck mit ihrer Top Of The Pops Tastic Tour nur wenige Städte in Deutschland beglücken. Ein Grund zum Feiern also, doch dazu später mehr.
Die fünfköpfige Supportband Keith Top Of The Tops & His Minor gibt nicht nur rein optisch betrachtet die perfekte 90er Jahre Post-Rock Band ab. Bis dato hält sich die Stimmung jedoch in der Waagschale. Es will nicht so wirklich Begeisterung aufkommen, bis zu jenem Moment als Art Brut die Bühne betreten. Es dauert nur gefühlte 30 Sekunden bis die ersten Reihen bereits wild umherwirbeln. Angetrieben werden alle Anwesenden ganz klar durch die fünf unermüdlichen Engländer. Mit ihren völlig verschallerten Mimiken sorgen Bandleader Eddie Argos und Co für große Freude. Eddie ist mit seiner verrückten Art der Showmaster des Abends wenn es darum geht, scheinbar frei improvisiert die Zuhörer zu betören. Es werden Anekdoten und Geschichten über Verflossene und von Erlebnissen auf Konzerten berichtet, die obendrein musikalisch von der Band begleitet werden. Einfach nur herrlich ihm bei seinen knapp fünfminütigen Stories zuzuhören.
Der Abend verläuft so, wie man es von der „<em>Classic Rock Band</em>“, wie der Wahlberliner über ihre Musik witzelt, auch gewohnt ist. Ein ausschweifendes aber dennoch ein durchorganisiertes Chaos. Es werden Songs gespielt, die laut Mr. Argos von Alkohol und “about dancing in a chips shop“ handeln und welche, die so neu sind, dass man die Namen von diesen vergessen habe.
Dass jeder einzelne auf der Bühne mit voller Hingabe spielt, zeigt allein der Einsatz von Gitarrist Jasper Future, der sich einen blutenden Finger nicht durch das leichte Seitenzupfen zugezogen hat. Ihr Auftritt ist ein gelungener Start ins Wochenende und ganz und gar kein Lost Weekend. Das denkt sich an diesem Abend sicher jeder, nachdem man die Location verlassen hat und diesen Song freudestrahlend vermutlich das gesamte Wochenende in seinen Gehörgängen mit sich herumträgt.
Fotos: Juli Leykauf