Gerade mal ein Jahr nach der Veröffentlichung von VALTARI veröffentlichen Sigur Rós ein neues Werk namens KVEIKUR. Inzwischen nur noch zu dritt unterwegs – Keyboarder Kjartar stieg um die Jahreswende aus – sind Kreativität und Motivation vorhanden, direkt das sechste Studioalbum nachzulegen.
Die Melancholie bleibt, doch geht es deutlich rockiger, aggressiver und düsterer zu, allerdings ohne den Stil Sigur Rós‘ zu brechen. Erneut gelingt es dem isländischen Trio, neun perfekt stimmige Songs zu kreieren, die von den Arrangements und ihrer Dichte das gewohnt hohe Niveau der Kompositionen der Band halten. Kein einziger Song fällt ab, auch dieses Album sollte als Gesamtwerk gesehen werden. Lieder Sigur Rós‘ einzeln zu betrachten und somit aus den Stimmungen der Alben herauszureißen ist immer schwer, so bauen auch bei KVEIKUR die Tracks aufeinander auf und sind nicht wirklich zu trennen. Der Opener „Brennisteinn” und das namensgebende Stück “Kveikur” sind Musterbeispiele und veranschaulichen sehr deutlich, welchen Weg die Band hier vorgibt. Dadurch, dass Schlagzeug und Bass sehr dominant wirken, klingt es häufig wie Prog-Rock. Mit diesem Album könnte der eine oder andere Fan dazu gewonnen werden, ohne die alten Anhänger zu enttäuschen. Wenn sie immer wieder den Sound variieren und immer neue Konzeptalben entwickeln, dürfte die Zahl der Anhänger weiter steigen.
Ohr D’oeuvre: Brennisteinn / Kveikur / Var
VÖ: 14.06.2013; Xl/Beggars Group (Indigo)
Tracklist:
01. Brennisteinn
02. Hrafntinna
03. Isjaki
04. Yfirbord
05. Stormur
06. Kveikur
07. Rafstraumur
08. Bláprádur
09. Var
Gesamteindruck: 9/10
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