Der Kunstrasen in Gronau zu Bonn gehörend ist ein Open Air Gelände, welches unmittelbar in den Rheinauen liegt und somit ein wundervolles Ambiente bietet. Hier geben sich in der Freiluft-Saison Rock & Pop aber auch Soul & Jazz-Größen die Klinke in die Hand. Bevor am heutigen Abend Katie Melua die überwiegend sitzenden Zuschauer erfreut, gibt sich zunächst Kate Miller-Heidke mitsamt Partner an der Gitarre redlich Mühe, das Publikum aufzuwärmen.
Wenn auch die Musik teils stark davon abweicht, so assoziiert man das Duo fast zwangsläufig mit den Eurythmics und je länger der Gig andauert, umso mehr wünscht man sich weitere Nummern oder gar eben eine Coverversion von Annie Lennox und Dave Stewart. Musikalisch liefern die beiden allerdings keine Synthieklänge und Wavesounds, sondern belassen es meist bei Popballaden, die von Gitarre und Klavier begleitet werden. Besonderes Kennzeichen ist aber vor allem Kates Stimme, deren unglaublicher Umfang mehrere Oktaven beinhaltet. Solche auch qualitativ hochwertigen Supports sind äußerst selten. Bleibt zu hoffen, dass sich vor allem Kate Miller-Heidke aus dem fernen Australien hier einen Namen machen kann und dann öfter zu hören und zu sehen ist.
Katie Melua hat es dann anfangs äußerst schwer, die Herzen der eher zurückhaltenden Bonner zu gewinnen. Sehr wortkarg und mit leisen Stücken dauert es eine ganze Weile, bis beide Seiten zumindest etwas miteinander warm werden. Meluas Band spielt dabei exzellent aber auch bedächtig, bricht nicht aus um die Stimmung damit etwas anzukurbeln. Insgesamt bleibt das Konzert etwas zum Genießen und Zuhören, leider nutzen es auch einige Zuschauer für ein Schwätzchen. Ganz unschuldig ist Katie Melua nicht daran, weiß sie doch nicht wirklich zu glänzen und zu fesseln. Der Funke will nicht so recht überspringen und flammt nur gelegentlich auf, obwohl sich Wetter und Band perfekt eingestellt zeigen. Auch die Setlist ist durchaus ausgewogen, berücksichtigt auch Stücke aus älteren Werken wie CALL OFF THE SEARCH und PIECE BY PIECE und bringt es auf 21 Songs in knapp 90 Minuten, bevor Mrs. Melua mit „I Cried For You“ ihre Fans in eine laue Sommernacht entlässt. Diese wirken zufrieden aber echte Begeisterung sieht anders aus.
Setlist:
Thank You, Stars
Mary Pickford
A Moment of Madness
Gasoline Alley
Two Bare Feet
Shy Boy
I’d Love to Kill You
Crawling Up A Hill
If You Were a Sailboat
Ghost Town
Spider’s Web
Moonshine
Call Off the Search
Diamonds are Forever
The Flood
My Aphrodisiac Is You
Plague of Love
The Closest Thing to Crazy
Nine Million Bicycles
On the Road Again
I Cried for You
Mehr zu Katie Melua