Das siebte Studioalbum der New Yorker Space Rocker White Hills beginnt mit einer Enttäuschung. Was wohl als Opener gedacht war, klingt wie ein besessener Synthesizer während eines Exorzismus. Schwamm drüber, „In Your Room“, das zweite Stück des Albums, entschädigt umgehend für dieses missglückte Intro. Hier fräsen sich die Gitarren ab der ersten Sekunde ihren Weg nach vorne, während sich das Gesangsduo Dave W. und Ego Sensation im späteren Verlauf abwechselnd Liedzeilen entgegen schmettert, bevor der Song am Schluss in einem Wah-Wah-Solo implodiert. „The Internal Monologue“ wabert dronegeschwängert weiter, als Ambientstück eine überraschende, aber sehr passende Abwechslung. Der nächste Song nach dieser sphärischen Pause ist das galoppierende Titelstück des Albums. Es ist ein weiterer Ritt durch den interstellaren Kosmos, in welchem sich White Hills inzwischen sehr gut auskennen. Als musikalische Eckpunkte seien Bands wie Hawkwind, U.S. Christmas und Pink Floyd genannt, letztere jedoch nur der Brüderlichkeit im Geiste wegen. Was mit „OutWords“ folgt, sind weitere Synthesizerspielereien, die nahtlos an den Opener anschliessen, doch leider hier noch deplatzierter wirken als am Anfang. Glücklicherweise belassen es White Hills bei diesen beiden Ausrutschern und beweisen mit den restlichen Stücken ein besonderes Gespür für verdrogten, treibenden Spacerock. Den Abschluss auf SO YOU ARE…SO YOU’LL BE bildet „Mist (Winter)“, das in einem motorischen Beat ein würdiges Finale eines nahezu rundum gelungenen Albums darstellt.
Ohr d‘oeuvre: In Your Room, So You Are…So You’ll Be, Forever In Space (Enlightened), Mist (Winter)
VÖ: 20.08.2013/Thrill Jockey
Tracklist:
01. InWords
02. In Your Room
03. The Internal Monologue
04. So You Are… So You’ll Be
05. OutWords
06. Forever in Space (Enlightened)
07. Rare Upon the Earth
08. Circulating
09. MIST (Winter)
Gesamteindruck: 8/10
Mehr zu White Hills