Damien Jurado – Brothers and Sisters of the Eternal Sun

Vor zwei Jahren schaffte es Damien Jurado erstmals mit einem Album in die US-amerikanischen Billboard-Charts. In MARAQOPA verarbeitete der Sänger und Songwriter aus Seattle seinen Traum von einem Jungen, der völlig ohne Identität seine Heimat verlässt und spurlos verschwindet.

Sein neues Album BROTHERS AND SISTERS OF THE ETERNAL SON versteht Jurado als Fortsetzung dieser Story. Im dritten Albumsong „Return To Maraqopa“ empfängt er den „verlorenen Sohn“ zurück zuhause: „Now that you´re home, you can finally lay down“. Doch dieser macht sich erneut auf die Suche nach sich selbst – dieses Mal ohne Wiederkehr. Vielleicht erzählt Jurado hier in Teilen seine eigene Geschichte. BROTHERS AND SISTERS OF THE ETERNAL SON ist das elfte Studioalbum seit seinem Debüt WATERS AVE S. von 1997. Es brauchte einige Anläufe, denn erst nach dem Wechsel zum Label „Secretly Canadian“ erntete Jurado mit WHERE SHALL YOU TAKE ME? in 2005 endlich die ersehnte Aufmerksamkeit und viel Lob. Seither klingen die zuvor eher rockigen Alben mehr nach Country- und Folk Music. Doch bis hin zu MARQOPA verlieren sich auch diese Spuren. Stattdessen gefällt sich der Musiker mehr und mehr im introvertierten Sound der 70er, den er auch auf BROTHERS AND SISTERS OF THE ETERNAL SON beibehält. Jurados Lieder erinnern an Woodstock, haben viel Spirituelles und gleichzeitig wohnt ihnen – wie bei „Jericho Road“ – ein Hauch von Protest inne. Die Geschwister, denen der „Eternal Son“ auf seinem Weg durch die zehn Albumtitel begegnet, erscheinen allesamt silberfarben und stellen sich mit eindrucksvollen Melodien vor.

Die Interpretation seiner Lieder überlässt Jurado mittels oftmals düsteren, fragmenthaften Textzeilen gerne seinen Hörern. Das Versprechen seines letzten Songs „Suns In Our Mind“ ist jedoch unüberhörbar: Für ihn ist Reise längst nicht zu Ende.

Ohr D’Oeuvre: Return To Maraqopa / Metallic Cloud / Jericho Road / Silver Joy

VÖ: 17.01.2014; Secretly Canadian

Mehr zu Damien Jurado