KMPFSPRT – Jugend Mutiert

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Knapp zwei Jahre nachdem die Band, deren Name „doch kein Name für eine Band“ ist, mit einem ersten Lebenszeichen in Form einer EP aufhorchen ließ, legen KMPFSPRT nun ihren ersten Longplayer vor.

Erwachsenwerden ist ein Kreuz. Der Druck, den man schon zu Schul- und Unizeiten gehasst hat, steigt immer weiter. Die Freunde, denen man in einer dieser Nächte am Strand in Südfrankreich ewige Treue geschworen hat, sind jetzt lieber ihrem Reiheneckhaus und dem Staat treu oder befinden sich zum wiederholten Male auf Weltreise, da es ja bedeutend einfacher ist sich auf einer Insel im Indischen Ozean selbst zu finden, als in Köln Ehrenfeld.Diese Dinge sind es, auf die KMPFSPRT in JUGEND MUTIERT textlich den Fokus legen. Dies ist dabei nur konsequent, handelt es sich doch um eine Band, deren Mitglieder allesamt „Punk Rock Urgesteine“ sind. Einer Mid-30er-Band würde man Lieder über die erste große Liebe oder den ersten Vollrausch ohnehin nicht wirklich abnehmen. Stattdessen rechnen KMPFSPRT in Ihren Songs mit der Deutschpunk-Hörerschaft ab („Musikdienstverweigerer“), zeigen dem Alltag und denjenigen, die sich von ihm auffressen lassen den Mittelfinger („Halt. Nein. Anders“) und verarbeiten vergangene Beziehungen, indem sie in „Atheist“ jede Illusion zerstören, dass das Leid der gescheiterten Liebe im Alter weniger wird.Musikalisch knüpfen die vier Kölner nahtlos an ihre erste EP DAS IST DOCH KEIN NAME FÜR EINE BAND an. Soll heißen, Dampfwalzen-Punkrock mit der ein oder anderen Referenz an 90er-Emo-Helden. So fühlt man sich beim Song „Unter Kannibalen“ an „Action, Action“ der Get up Kids erinnert, eine Erinnerung die dem gitarrenaffinen Ü30er ein seliges Lächeln auf die Lippen zaubert.

Das einzige kleine Manko der Platte ist, dass sie an einigen Stellen etwas überproduziert wirkt, was aber den sehr starken Gesamteindruck nicht schmälert.

Ohr D’Oeuvre: All my friends are Dads, Halt. Nein. Anders, Atheist, Unter Kannibalen

VÖ: 31.01.2014, Uncle M / Cargo Records

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