Mit ACOUSTIC AT THE RYMAN veröffentlichen Band of Horses den Mitschnitt eines Akustikkonzertes aus Nashville, aufgezeichnet im Jahr 2013. Die Klangqualität steht aufgrund einer aufwendigen Nachbearbeitung einem Studioalbum in nichts nach, leider ein wenig auf Kosten des Livecharmes. Die zehn Songs bieten einen Querschnitt durch alle vier Alben der Band, wobei auf eine zusätzliche Instrumentierung zu den Akustikgitarren weitgehend verzichtet wurdr. Dynamik und Stimmung werden speziell durch die Stimme von Ben Bridewill bestimmt, dem herausstechenden Merkmal von Band of Horses, was der Mitschnitt nochmal eindrucksvoll belegt. Wirken die Melodien und Arrangements teilweise austauschbar, verleiht Bridewill dem ganzen Set eine gewisse Erhabenheit. Dies funktioniert besonders gut bei den Songs aus der mittleren und frühen Periode der Band („The Funeral“, „No One‘s gonna love you“). Leider machen die Aufnahmen deutlich, dass die späteren Kompositionen doch arg in den Mainstream abdrifteten und stark an 70er Jahre-Softrock erinnern. Die Nähe zu Folkrockbands wie Fleet Foxes schimmert noch irgendwo durch, aber es fehlen überraschende Wendungen und teilweise der Tiefgang. Man verliert sich zu stark in einer wohligen Heimlichkeit, so dass besagte Nummern auch der Soundtrack zu „Unsere kleine Farm“ sein könnten. Nichtsdestotrotz gibt ACOUSTIC AT THE RYMAN allen Fans der Band die Möglichkeit, die bekannten Lieder in neuem Gewand zu erleben.
Ohr D’Oeuvre: Funeral / Detlef Schrempf / No One‘s gonna love you
VÖ: 14.02.2014; Brown Records / Kobalt Label Services
Tracklist:
01 Marry Song
02 Slow Cruel Hands of Time
03 Detlef Schrempf
04 Everything’s Gonna Be Undone
05 No One’s Gonna Love You
06 Factory
07 Older
08 Wicked Gil
09 The Funeral
10 Neighbo
Gesamteindruck: 6/10
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