In der Oscar-Nacht machte Pharrell Williams die Nominierten ‚Happy‘, nun veröffentlicht er sein zweites Soloalbum G I R L. Zur Zeit dürfte der Musiker selbst überaus ‚Happy’ sein, denn die Platte ist ein wahrer Verkaufsschlager.
Pharrell Williams ist zurück. Nicht, dass er jemals weg war, denn als Produzent für andere Künstler war er immer aktiv. Dennoch liegt die Veröffentlichung seines Debüts IN MY MIND einige Zeit zurück. Acht Jahre später veröffentlicht er nun sein zweites Album G I R L, dessen Vorab-Single-Auskopplung „Happy“ seit Wochen auf allen Kanälen läuft und deshalb den ersten Leuten langsam zu den Ohren rauskommt.
Auch die restlichen neun Songs der aktuellen Platte klingen verdächtig nach ‚heavy rotation‘. Dass G I R L laut itunes bereits jetzt in über 60 Ländern auf Platz 1 ist, bestätigt diese Vermutung.
„Ich wollte ein ehrliches Album machen und mit diesem Album meinen Musen danken. Frauen waren schon immer meine Muse. Dass der Titel in Großbuchstaben geschrieben wird, war mir genauso wichtig wie die Leerzeichen zwischen den einzelnen Buchstaben, weil es das Wort größer macht“, erklärte Pharrell Williams in einem google+ Live-Stream den Namen des Albums.
Doch G I R L ist nicht nur eine Hommage an die Frauen, sondern auch an vergangene Disco-Funk-Legenden und Ikonen wie Prince, dessen musikalischer Einfluss in vielen Tracks der Platte deutlich zu hören ist.
Das Album beginnt mit dem Song „Marilyn Monroe“, der inhaltlich an das Shakespeare Sonnet „My Misters’ Eyes are Nothing like the Sun“ erinnert, denn auch Pharrell will nur ein ganz normales Mädchen, die keine Sexbombe à la Monroe sein muss. Ein Beispiel für so eine Frau sei Kelly Osbourne, die auch den Text am Ende des Liedes spricht und die Liste an hochkarätigen Kollaborationen eröffnet, die Williams für dieses Album verpflichten konnte. Von Alicia Keys über Timbaland und Justin Timberlake hat hier jeder etwas zum Gesamtkunstwerk beigetragen und selbst Miley Cyrus fehlt nicht.
Auf „Come Get It Bae“ steuert sie hier und da mal ein ‚Hey‘, sowie minimalistische Gesangsparts bei. Viel verkehrt konnte sie da nicht machen und weil das in dieser Form keinen Platz für Angriffe bietet, kann man sich ganz auf ihre schöne Stimme konzentrieren, an die Pharrell Williams trotz aller Eskapaden immer geglaubt hat.
Zusammenfassend beschreiben die Worte der kanadischen R&B-Sängerin Leah La Belle das Album treffend: „G I R L ist eine einzige Tanzparty!“ – ein Potpourri aus perfekt produziertem Gute-Laune-Pop“ bei dem durch seine eingängigen Melodiephrasen akute Ohrwurmgefahr besteht. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum hat dieses Werk an potentiellen Chartplatzierungen viel zu bieten.
Ohr d’Oeuvre: Marilyn Monroe / Happy / Come Get It Bae / Know Who You Are
VÖ: 03.03.2014; Sony Music
Tracklist:
1. Marilyn Monroe
2. Brand New feat. Justin Timberlake
3. Hunter
4. Gush
5. Happy (from Despicable Me 2)
6. Come Get It Bae
7. Gust Of Wind
8. Lost Queen
9. Know Who You Are feat. Alicia Keys
10. It Girl
Gesamteindruck: 8/10
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