Mit ihrem Debütalbum feierten hundreds vor vier Jahren einen kleinen Überraschungserfolg. Die Nachwirkungen verarbeiten sie nun in ihrem neuen Album AFTERMATH.
Quasi aus dem Nichts erschien vor vier Jahren das Debütalbum HUNDREDS der gleichnamigen Band aus Hamburg. Das Duo, bestehend aus den Geschwistern Eva und Philip Milner, landete damit einen kleinen Überraschungserfolg. Dieser ist vor allem wohl dem herrlichen Kontrast zu verdanken, den ihre warme Stimme und sein kühl kalkulierter Elektrosound bilden. Das Konzept geht auch auf dem neuen Album AFTERMATH auf, wobei dieses Mal die Synthies deutlich wärmer, wenn auch nach wie vor sehr reduziert in Erscheinung treten. Hierdurch mutet AFTERMATH etwas heimeliger an als noch das Vorgängeralbum. Bereits im ersten Song „Aftermath“ präsentieren sich hundreds in gewohnter Manier und zeigen, dass sie mittlerweile ihre Stärken bestmöglich zu kombinieren wissen. Auf „Circus“ werden dann neue Register gezogen. Fast wirkt der Song ein wenig country-mäßig und stellt damit eine wirklich interessante Bereicherung der Platte dar. Besonders gut gelungen ist der Spagat in „Ten Headed Beast“, wo eine fadenscheinig einlullend schöne Melodie auf einen Text trifft, der es in sich hat. Trotz aller musikalischer und textlicher Raffinessen sowie der ordentlichen Zeitspanne von immerhin eineinhalb Jahren, in denen die Milners zusammen mit Produzenten David Pye an den zwölf Albumtiteln gearbeitet haben, wirken zwar einige kleine Momente etwas schläfrig, alles in allem merkt man den Songs aberdeutlich an, mit wieviel Liebe zum Detail sie arrangiert wurden und wie perfekt das Geschwisterpaar musikalisch miteinander harmoniert. Gerade seine vordergründige Reduziertheit macht AFTERMATH zu einem Album, für das man sich ausgiebig Zeit nehmen sollte, um seine Tiefen vollends zu ergründen – denn davon hat es einige zu bieten.
Ohr D´Oeuvre: Aftermath / Circus / Ten Headed Beast / Rabbits On The Roof / Stones
VÖ: 14.03.2014, Sinnbus/Rough Trade
Tracklist:
01 Aftermath
02 Circus
03 Ten Headed Beast
04 Separate The Sea
05 Our Past
06 Foam Born
07 Interplanetary
08 Rabbits On The Roof
09 Down My Spine
10 Beehive
11 Please Rewind
12 Stones
Gesamteindruck: 8/10
Mehr zu hundreds