Vor zwei Jahren begann sich Cristopher Taylor unter dem Pseudonym SOHN mit einer Mischung aus Elektro-Pop und Dubsteb peu a peu einen Namen zu erspielen. Auftritte bei nahmhaften Festivals wie dem Eurosonic in den Niederlanden führten zu einem Plattenvertrag, aus dem TREMORS hervorgeht.
Bereits der Opener „Tempest“ stellt unter Beweis, dass hierfür Songs zustande gekommen sind, die genreübergreifend Gehör verdient haben. Äußerst melodisch, atmosphärisch dicht und gut arrangiert, dabei jedoch zu keinem Zeitpunkt zu aufdringlich oder gar anstrengend, sind dem Wahl-Wiener elf Sahnestücke gelungen. Leicht zu hören und eingängig fließen die Songs ineinander über und sind – zwar mit Pausen versehen – daher eher als Gesamtwerk zu betrachten. Keyboards, Beats und Gesang prägen die Songs, harmonisch aufeinander abgestimmt geben sie in jedem Track die Richtung vor. In den rhythmischen Nummern wird das Tempo hin und wieder geringfügig gedrosselt oder gewinnt an Fahrt. Insgesamt ähnelt sich die Dynamik der Nummern und hier liegt das minimale Manko des Albums. Alle Lieder zusammen variieren untereinander wenig und auch die permanent hohe Gesangsstimme mag den einen oder anderen Hörer auf Dauer etwas stören. Die Gefahr des „satthörens“ mag sich einstellen und ist genau der Grund, warum „Tremors“ knapp an der Höchstwertung vorbeischrammt. Das nennt sich wohl Jammern auf höchstem Niveau, denn jeder Song für sich ist top.
S O H N schafft mit TREMORS perfekte Musik für Kopfhörer, Surround-Anlagen und gute Autoradios mit Subwoofern. Einfach wirken lassen!
Ohr d’oeuvre: alle
VÖ: 04.04.2014; 4ad/Beggars Group (Indigo)
Tracklist:
01. Tempest
02. The Wheel
03. Artifice
04. Bloodflows
05. Ransom Notes
06. Paralysed
07. Fool
08. Lights
09. Veto
10. Lessons
11. Tremors
Gesamteindruck: 9/10
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