Ein neues Album der Australier war schon eine Weile für dieses Jahr angekündigt. Aber dass NEW CROWN jetzt so plötzlich kommt, ist doch unerwartet.
Ein neues Wolfmother-Album? Einfach so? Wo schon das Soloalbum von Mastermind Andrew Stockdale letztes Jahr wie aus dem Nichts kam, hält sein Hauptprojekt Wolfmother – erst letztes Jahr ersetzte Stockdale wieder einmal die komplette Besetzung abseits seiner Person – seine neue Scheibe noch viel geheimer und veröffentlicht sie lediglich digital – via Bandcamp. Erwartet wurde der Nachfolger des Erfolgsalbums COSMIC EGG schon seit längerem- und dann erscheint er nahezu ohne irgendeine Form von Trara? Nicht ganz so überraschend ist NEW CROWN allerdings musikalisch: Von Ausreißern in Form zweier Ausflüge in Garage-Punk-Gefilde abgesehen („Feelings“, „She got it“), rezitieren die Australier mit erneut bestechender Stilsicherheit sämtliche 70s-Hardrockbands, die Rang und Namen haben. Led Zeppelin, Black Sabbath, Uriah Heep, Thin Lizzy und viele mehr laden zum Stelldichein. Die klar gesetzten Gitarrenriffs strotzen vor Energie, die Drums drücken kraftvoll nach vorne, die Hammond sorgt für ausladende Orgelfläschen. Und Stockdale? In seiner Funktion als Frontmann sorgt er für die Refrains und schafft damit erneut erinnerungswürdige Momente. „Tall Ships“, „I Ain’t Got No“ oder „Tangerine Dream“ lassen mit ihren Kehrversen durchaus an alte Wolfmother-Klassiker wie „Joker & The Thief“, „Woman“ oder „Dimension“ denken.
Dass die Songs teilweise noch arg roh, ungemastert und nach Hinterhof klingen – geschenkt. Das hier aber ist Wolfmother, wie man sie erwartet. Nicht mehr und nicht weniger.
Ohr d’Oeuvre: How Many Times / Tall Ships / I Ain’t Got No / Tangerine Dream
VÖ: 23.03.2014; Eigenvertrieb
Tracklist:
01. How Many Times
02. Enemy Is Your Mind
03. Heavy Weight
04. New Crown
05. Tall Ships
06. Feelings
07. I Ain’t Got NO
08. She Got it
09. Tangerine Dreams
10. Radio
Gesamteindruck: 7,5/10
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