Die Band: Toi Et Moi

Viel zu lange haben wir Euch keine Bands mehr vorgestellt, die sich abseits des Mainstreams bewegen und durch Musikalität und eine undefinierbare Aura auf die Gehirnregionen einwirken, in denen sich unsere Lieblingsbands verstecken – jener Locus Imaginarius, den Robert Crumb einst so eindrucksvoll in Szene setzte („The Little Guy That Lives Inside My Brain“).

Toi et Moi aus Köln unterschreiben nun mit ihrem Zweitwerk LA LUMIÈRE DISPARAIT ihren Dauermietvertrag in jenem Zimmerchen. Und diese neuen Mieter haben es in sich! Zwei Melodie-Hoarder, deren Sound angenehm zurückhaltend ausfällt, die sowohl mit diversen Indiebands vergleichbar sind, als auch an französische Musiker wie Yves Jamait (SE SONT LES COULEURS) oder – im titelgebenden Stück – an eine Mischung aus Yann Tiersen und dem typisch französischen Gitarre-trifft-Sangesduo-Chanson erinnert (z.B. an die belgischen Nonnen Soeur Sourire – abzüglich des dort vorhandenen Nervfaktors). Hin- und wieder scheint auf LA LUMIÈRE DISPARAIT auch ein Georges Brassens durch, jener brummelige Clichéchansonnier, der die hiesige Liedermacherszene beeinflusste, wie kein Anderer.

Ihre Eigenständigkeit beweisen Julia Klomfaß und Raphael Hansen indes mit Stücken wie „La Et La“ und „Si Difficile“, wo im Arrangement klassische Motive durchschimmern. Gestützt wird diese Eigenständigkeit von den miteinander harmonisierenden Stimmen der beiden Musiker, sowie dem Hang zur obskuren Instrumentierung (z.B. Singende Säge, Mandoline).

Toi et Moi lassen die Herzen frankophiler Hörer höher schlagen. Ohrwurmträchtige Melodien, harmonisierende Stimmen und teils klassisch inspirierte Passagen (sowohl im instrumentalen Unterbau als auch im Harmoniegesang) geben den Hörern zu verstehen, dass sie etwas entdeckt haben, was sie noch eine ganze Weile beschäftigen wird. Zwar wird ein deutlicher musikalischer Fokus auf ruhigere Stücke gelegt, der ein oder andere Ausreißer sorgt jedoch immer im richtigen Moment für Abwechslung.

Bandpage: http://www.toietmoi.de/