Eine kleine Warnung vorweg: Wer Lykke Li nur durch ihren Chartstürmer und wochenlangen Ohrwurm „I Follow Rivers“ kennt und von ihrem neuen Album ähnliches erwartet, dem sei geraten, einen weiten Bogen um I NEVER LEARN zu machen.
Das mittlerweile dritte Werk der Schwedin enthält neun Stücke, die vermutlich nicht dafür geeignet sind, dass irgendein DJ sie zu Megahits verwandelt, aber das will Lykke Li vermutlich auch gar nicht. I NEVER LEARN ist, wie das Cover es bereits vermuten lässt, düster, melancholisch, sehr moll-lastig und klingt so, als wäre der Großteil des Albums im tiefsten schwedischen Winter entstanden, anstelle von Lykke Lis neuer Wahlheimat Los Angeles. Bedenkt man allerdings, dass Li auf ihrer neuen Scheibe das Ende einer Beziehung thematisiert und aufarbeitet, dann entpuppt sich I NEVER LEARN als gut durchdachtes Konzeptalbum, das den Hörern den Schmerz und die Trauer der Sängerin sehr gut vermitteln kann. Uptempo-Nummern sucht man ebenfalls vergebens. An ihrer Stelle findet man neun schwermütige Balladen über eine verflossene oder vergebliche Liebe, Selbstzweifel und die Angst, niemals wieder lieben zu können.
I NEVER LEARN entpuppt sich somit als perfektes Album für die düsteren Momente, in denen man sich einfach seinen Gefühlen hingeben will. Für genau diese Augenblicke ist Lykke Li die perfekte Gesellschaft.
Ohr D’Oeuvre: No Rest For The Wicked / Love Me Like I’m Not Made Of Stone / Never Gonna Love Again
VÖ: 02.05.2014; Warner
Tracklist:
01. I Never Learn
02. No Rest For The Wicked
03. Just Like A Dream
04. Silver Line
05. Gunshot
06. Love Me Like I’m Not Made Of Stone
07. Never Gonna Love Again
08. Heart Of Steel
09. Sleeping Alone
Gesamteindruck: 8/10
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