Mit GOLD legt Bo Saris ein Debütalbum vor, das sich nahtlos zwischen die Werke etablierter Größen wie Paolo Nutini, Amy Winehouse und Adele einreihen lässt. Bo Saris huldigt den Soul-Legenden der 60er- und 70er-Jahre und schafft es dennoch, mit einem modernisierten Sound aus ihrem Schatten heraus zu treten.
Wenn man sich die Singleauskopplung „She’s on Fire“ von Bo Saris anhört, könnte man meinen, hinter dem Falsetto verberge sich ein US-Amerikaner, der der Blütezeit des Soul entsprungen ist. Auch das Video zur Single bestätigt diesen Eindruck, denn da singt dank cleverer Montage kein anderer als Sam Cooke. Tatsächlich kommt Bo Saris aus dem niederländischen Haarlem und gewann vor einigen Jahre die dortige Ausgabe einer Castingshow. Mit einem professionellem Jazzmusiker zum Vater und einer Mutter, die über eine umfangreiche Soul- und Funk-Plattensammlung verfügte, war Boris Titulier, wie Saris bürgerlich heißt, die Jazz- und Soul-Musik quasi in die Wiege gelegt. Trotz aller Liebe zu Otis Redding, Marvin Gaye oder Curtis Mayfield, die immer wieder durschimmert, ist GOLD dennoch ein zeitloses Album geworden, das die Gratwanderung zwischen Retro-Soul und Pop erfolgreich meistert. So sind die Einflüsse des kontemporären R’n’B unüberhörbar und auch Fans von Justin Timberlake, Aloe Blacc oder Robin Thicke werden ihre Freude haben. GOLD hat in jedem Fall Gold-Potential und ist zudem ein leicht verdauliches Sommeralbum geworden.
Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis Bo Saris die Radiostationen des Landes mit seinem Retro-Soul-Pop überziehen wird. Die nötige Portion Charme und Klasse bringt sein Debüt definitiv mit.
Ohr D’Oeuvre: She’s On Fire / The Addict / Shoes
VÖ: 16.05.2014; Decca / Universal
Tracklist:
01. Only God Knows
02. She’s On Fire
03. Get To Know You Better
04. Does He Love You Better
05. The Addict
06. Tender
07. Little Bit More
08. Can’t Beat The Old Skool
09. I’m Done
10. Change
11. Shoes
12. So Sad
13. If I Don’t
14. Can’t Force It
15. Gold
Gesamteindruck: 9/10
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