Sie sind dreifache Grammy-Gewinner, haben den Bluesrock wieder salonfähig gemacht und spielen ausverkaufte Shows im New Yorker Madison Square Garden – The Black Keys gehören zu den erfolgreichsten Musikern ihrer Zeit. Mit ihrem neuen Album TURN BLUE zeigen sie, dass sie trotz kommerziellem Erfolg ihre Coolness nicht verloren haben.
„Wir sind immer darum bemüht, uns herauszufordern, wenn wir ein Album machen. Uns nicht zu wiederholen, zugleich aber auch uns treu zu bleiben“, stellt Schlagzeuger Patrick Carney klar. Dies ist wahrlich eine schwierige Aufgabe, insbesondere wenn man nun das bereits achte Album auf den Markt bringt. Dennoch schafft es das Rock-Duo aus dem amerikanischen Akron immer wieder mit seiner Musik zu überraschen. TURN BLUE ist eine Mischung aus groovigem Blues, verruchtem Psychedelic-Rock und einem guten Schuss Soul – eine Kombination, die keinen Körper steif bleiben lässt. Die Klänge verursachen Trancezustände beimHörer, eine Melancholie umfasst ihn gleichzeitig – genau das möchte das Duo auch erreichen. Die Schlagwörter bei TURN BLUE lauten: Erstickung, Traurigkeit und Taubheit durch extreme Kälte. So bestätigen Songzeilen wie „Why you always wanna love the ones who hurt you?“ („Year In Review“), dass sich hinter dem coolen Sound mehr verbirgt. Frontman Dan Auerbach wirkt kalt und launisch. In „It’s Up to You Now“ gibt er sich mit „You do what you like and now you wonder why they’re gone“ berechnend und ungerührt. „In Time“ eröffnet dem Hörer allerdings mit Zeilen wie „You’ve got a worried mind, I’ve got a worried heart“ seine weiche, verletzliche Seite. „Auf diesem Album haben wir die Songs atmen lassen und unterschiedliche Stimmungen, Strukturen und Sounds erkundet.“, erzählt Carney weiter – und genau diese Vielfältigkeit spiegelt sich in den Lyrics wieder. Dennoch wirken die Songs überladen, was besonders durch die Background-Geräusche verursacht wird. Das ständige Rauschen wie es zum Beispiel in „Turn Blue“ der Fall ist, lenkt vom Gesang ab und stört die Harmonie.
TURN BLUE glänzt nicht mit einem Mega-Hit. Kein Song sticht besonders hervor und für einen nächsten Grammy reicht es wohl auch nicht. Dennoch präsentieren The Black Keys ein gutes Pop-Album und man darf gespannt sein, welche Genres sich die zwei Herren aus Ohio bei ihrem nächsten Album bedienen.
Ohr D’Oeuvre: It’s Up to You Now / In Time / Year In Review / Bullet in the Brain
VÖ: 09.05.2014; Nonesuch Records
Tracklist:
01. Weight of Love
02. In Time
03. Turn Blue
04. Fever
05. Year in Review
06. Bullet in the Brain
07. It’s Up to You Now
08. Waiting On Words
09. Lovers
10. In Our Prime
11. Gotta Get Away
Gesamteindruck: 6/10
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