OFFLINE gehen, sich wieder auf die wesentlichen Dinge im Leben besinnen und Musik in seiner Reinheit genießen: Das wollen die Guano Apes mit ihrem neuen Album vermitteln. Leider ist ihre Musik dafür nicht aussagekräftig genug…
2006 waren die Fans der Guano Apes am Boden zerstört: Nach acht Jahren und drei Top-Ten-Alben entschied sich die Band getrennte Wege zu gehen. Solo-Projekte wurden verfolgt, das Privatleben genossen, doch das hielt nicht lange an. Die Wiedervereinigung folgte schon 2009. Mit frischem Wind in den Segeln schoss ihr letztes Album BEL AIR sogar auf Platz 1 der deutschen Album Charts. Und was ist mit ihrem neuen Longplayer OFFLINE? Growing up or growing older?
Schon im ersten Song finden sich Anleihen von No Doubt wieder: Ein bisschen sassy, ein bisschen sexy, aber nicht der kompromisslose Rock, den man hier erwarten würde. Weiter geht es mit dem atmosphärischen „Close To The Sun“ und dem zu poppig geratenen „Hey Last Beautiful“. Von beiden Songarten sind genug auf dem Album vertreten: Zu den Atmosphärischen gesellen sich „Numen“, „Cried All Out“ und „The Long Way Home“ sowie „It’s Not Over“, „Water Wars“ und „Fake“ zu den Poppigen. Nur „Jiggle“ ist anfangs rockig bevor eine seltsame Sprechgesang Einlage folgt, die nicht ganz zum Rest des Lieds passt.
Anderen Bands würde dieser Sound sicher gut stehen, aber von den Apes sind wir frischeres gewohnt. Das Album verbreitet eine überwiegend drückende, negative Stimmung. Sandra Nasic sollte sich nicht in die Ecke drängen lassen und zur billigen Kopie von Gwen Stefani werden. Doch selbst die weiß, wie man seinen Sound erfolgreich verändert… Sandra, du bist ’ne coole Sau! Dann zeig es der Welt doch bitte.
Ohr D’Oeuvre: Like Somebody / Water Wars / Jiggle
VÖ: 30.05.2014; Sevenone Music (Sony Music)
Tracklist:
01. Like Somebody
02. Close To The Sun
03. Hey Last Beautiful
04. Numen
05. Cried All Out
06. It’s Not Over
07. Water Wars
08. Fake
09. Jiggle
10. The Long Way Home
Gesamteindruck: 5/10