Lana del Rey ist zurück und präsentiert sich au ULTRAVIOLENCE deutlich lebenslustiger und kämpferischer als noch auf dem Vorgänger BORN TO DIE.
Die aus New York stammende Elizabeth Grant hatte wohl schon immer ein Faible für Künstlernamen. Bereits im zarten Alter von 17 Jahren begann sie ihre musikalische Karriere unter einem Pseudonym, das sie im Laufe der Jahre mehrmals wechselte. Erst 2010 wurde die Sängerin – damals noch als „Lizzy Grant“ bekannt – zu Lana del Rey. Bereits ein Jahr später feierte die damals 25-Jährige mit ihrem Song „Video Games“ ihren internationalen Durchbruch. Das zugehörige Album BORN TO DIE kletterte auch in den deutschen Charts bis auf Platz eins und spätestens seit der Singleauskopplung „Summertime Sadness“ dürfte die seidenweiche Klagestimme Lana del Reys so gut wie jedem ein Begriff sein.
Man fragt sich vielleicht, ob so viel Kummer und Melancholie, wie sie die junge Frau mit ihren Liedern transportiert, noch authentisch sein kann. Doch wenn man bedenkt, dass Grant seit ihrem 18. Lebensjahr in Obdachlosenheimen und Rehabilitationszentren für Alkoholiker und Drogenabhängige Sozialarbeit leistete, klingt das gar nicht mehr so abwegig.
Auch das neue Album ULTRAVIOLENCE – wie es bereits der Titel vermuten lässt – ist düster und ähnlich theatralisch wie BORN TO DIE. Auch dem psychedelischen Retro-Sound ist Lana del Rey treu geblieben. Es gibt jedoch einen erkennbaren Unterschied: Mag BORN TO DIE noch eher lethargisch und nach Selbstaufgabe geklungen haben, ist ULTRAVIOLENCE deutlich kämpferischer und mitunter voller Lebenslust. Hiervon vermittelt die Vorabsingle „West Coast“ bereits einen kleinen Eindruck: „I can see my baby swingin‘, his parliament’s on fire and his hands are up on the balcony and I’m singing – Ooh baby, ooh baby, I’m in love.“ Schön, dass die bildhübsche Dame aus den Staaten ihrer Geburt also anscheinend doch etwas mehr Sinn als das Sterben abgewinnen kann.
Ohr d´Oeuvre: Cruel World / Ultraviolece / West Coast / Pretty When You Cry / The Other Woman
VÖ: 13. Juni 2014,;Vertigo Berlin (Universal Music)
Tracklist:
01. Cruel World
02. Ultraviolence
03. Shades Of Cool
04. Brooklyn Baby
05. West Coast
06. Sad Girl
07. Pretty When You Cry
08. Money Power Glory
09. My Way Up To The Top
10. Old Money
11. The Other Woman
12. West Coast (Radio Mix)
Gesamteindruck: 9 / 10