Jimmy Eat World? Die gibt es noch? So oder ähnlich mag das Umfeld der Besucher reagieren, wenn „gebeichtet“ wird, zum Jimmy Eat World-Konzert zu gehen.
Die Zeiten als die US-amerikanische Band eine hohe Gunst genoss, liegt rund ein Jahrzent zurück. Dennoch ist der Skaters Palace sehr gut gefüllt. Das mag auch am Support liegen, dieser ist ironischerweise eine der Bands der Stunde. KMPFSPRT sind ein Kölner Quartett, das zur Zeit mit feinstem Punkrock auf sich aufmerksam macht. Ihr Album JUGEND MUTIERT kommt auch live dargeboten beim Münsteraner Publikum gut an und macht Lust auf mehr.
Melodischer und sanfter geht es wenig später bei Jimmy Eat World zu. Es ist wie eine Zeitreise, die mit einigen Erinnerungen verbunden ist. „Pain“ markiert den Anfang in einem Set, bei der nur die Songs den Ton angeben. Insgesamt gibt sich das Quartett die Show über eher wortkarg und erzählt auch keine Anekdoten und verzichtet auf Interaktionen. Jimmy Eat World setzen auf Vertrautheit und Wiedererkennung. Das Rezept gelingt, auch wenn der Saal nicht kocht, Stimmung ist schon ordentlich vorhanden. Die Setlist ist gut gemischt, selbst Singles aus der Anfangszeit werden gespielt und so ist es kein Wunder, dass das Konzert zu keiner Zeit Längen hat. Und so sind die insgesamt 21 Songs äußerst kurzweilig und wissen dem teilweise sehr jungen Publikum zu gefallen. Zum Schluss lassen es Jim Adkins und seine Männer nochmal krachen und fahren gegen Ende „Sweetness“ sowie „The Middle auf.
Die Location sowie der Gig verdeutlichen eins: Musik hat kein Alter. Und auch Frische und Coolness kann man sich über die Jahre gut bewahren. Gesanglich und was den Sound betrifft haben weder Musiker noch Songs an Kraft und Qualität eingebüßt.
Setlist
Pain
Futures
Lucky Denver Mint
A Praise Chorus
My Best Theory
Get It Faster
Appreciation
Hear You Me
Damage
Blister
Nothingwrong
Polaris
Work
The Authority Song
Your New Aesthetic
23
Bleed American
I Will Steal You Back
Big Casino
Sweetness
The Middle
Fotos: Julia Laacks