Lieber Jonathan,
Vielen Dank für Deine offenen Worte. Natürlich kann ich mich noch gut an die Zeit erinnern, als man glaubte, die ganze Welt in seinen Händen zu halten.
Als man aus Los Angeles und den kleinen Clubs heraus begann, seine Vision von melodischem Hardcore in die Welt hinaus zu tragen. Als Alben wie FURY AND THE FALLEN ONES und RETURNERS nicht nur in der Szene Anklang fanden, sondern maßgeblich zu ihrer Entwicklung beitrugen. Als man seine musikalischen und geografischen Grenzen immer weiter auslotete. Als auch Europa zu einem Kontinent wurde, auf dem man Kontakte knüpfte, gemeinsame Touren spielte, bis heute währende Freundschaften aufbaute und den Rockstar-Traum eines jeden Heranwachsenden leben konnte.
Persönliche Krisen konnten all das nicht erschüttern. Doch die Frage nach dem Sinn des Ganzen musste eines Tages beantwortet werden. Ohne festen Wohnsitz, kilometerweit von Familie und Freunden getrennt, ohne Geldreserven, Ausbildung oder einen Back-up-Plan.
Also mein Freund, Ich schreibe Dir, um Dich zu fragen, wie es sich anfühlt, die ganze Welt in Händen zu halten? Wenn Du Zeilen, die Dir das Persönlichste im Leben sind, aus dem Mund von tausend Menschen hörst? Wenn Unbekannte Dir schreiben, wie eines Deiner Lieder ihr Leben gerettet hat? Wenn Menschen nach Konzerten zu Dir kommen und sagen, dass Deine Musik sie seit Jahren begleitet und ihnen Kraft gibt? Das DEAR YOUTH das Erfolgsrezept der anderen Alben auf ein neues Level hebt, mal wieder Dein bestes Album ist und Du all diese Erfahrungen trotz aller Entbehrungen sicher noch lange erleben darfst?
Lieber Jonathan, siehst Du es? „Diese Zeiten, bevor Deine Zweifel wuchsen …
sie werden wiederkommen.“ -xx (J.V.)
Ohr d’Oeuvre: Track Eins bis Elf
VÖ: 14.11.2014 – Epitaph Europe (Indigo)
Tracklist:
01. Avalanche
02. Move Me
03. Out Of Control
04. With The Wolves
05. Mercy
06. Phoenix Flame
07. Dear Youth (Day 52)
08. Wide Eyed
09. My Endnote
10. The Other Half
11. Blank Pages
Gesamteindruck:
10/10