Seit ihrer Tour mit Yellowcard sind Set It Off ein regelmäßiger Gast in Deutschland. Wir sprachen mit Sänger Cody und Gitarrist Zach über das neue Album DUALITY.
jmc: Wie unterscheidet sich DUALITY von CINEMATICS?
Cody: DUALITY unterscheidet sich sowohl musikalisch als auch von der grundlegenden Idee vom Vorgängeralbum CINEMATICS. Wir haben immer über Dinge geschrieben, die uns zu dieser Zeit in unserem Leben beschäftigt haben. Bei CINEMATICS war es so, dass wir einen ganz speziellen Sound kreieren wollten: Einen Sound mit orchestralen Elementen, der einfach mitreißt. Dieses Mal haben wir Musik geschaffen, die wir mögen und auch gerne selbst mal ausprobieren wollten. Dieses Album passt einfach besser zu uns. Wir sind mehr Set It Off als jemals zuvor.
jmc: Ist es schwierig für euch persönliche Erlebnisse durch die Songs mit euren Fans zu teilen?
Cody: Nein, nicht mehr.
Zach: Wir waren immer eine Band, die ihr Herz auf der Zunge trägt. Auch wenn wir ein Problem mit jemandem in der Band haben, konnten wir das unter uns klären und über alles reden. Ich denke daher kommt auch die Offenheit in unserer Musik.
Cody: Genau, wir haben es nie anders gemacht. Unsere Fans mögen an uns, dass sie eine Verbindung zu unseren Songs aufbauen können. Es ist meist etwas, was sie selbst auch schon erlebt haben. Ich denke, wir haben vielen Leuten einfach geholfen, indem wir ihnen zu wissen gaben, dass sie nicht alleine sind.
jmc: Was sind für euch die wichtigsten Songs von DUALITY und warum?
Cody: Ehrlich gesagt finde ich es schwierig einen Song herauszupicken, der wichtiger als die anderen ist. Es sind vielleicht nicht alle so aussagekräftig. In „Forever Stuck In Our Youth“ geht es zum Beispiel darum, dass wir zeigen wollen, wie wir sind. Im Sinne von: „Hey, wir trinken gerne einen, haben gern eine gute Zeit und werden das ausleben solange wir können“. Diesen Song finde ich nicht „wichtig“ im eigentlichen Sinne. Es ist mehr ein „Party-wir-haben-eine-gute-Zeit“-Song, aber so einen hatten wir lange nicht mehr, deswegen war er wichtig für uns und für das Album. So ein Song ist wichtig, um nicht durchzudrehen. lacht Ich denke, alle Songs erfüllen ihren Zweck. Wir alle haben unterschiedliche Favoriten und meiner ist… Ah Shit, das ist schwierig. Ich mag „Miss Mysterious“ sehr und bin sehr stolz auf die Ballade. „Bleak December“ finde ich auch sehr gut.
Zach: Na, das waren jetzt aber zwei.
Cody: Ja, SORRY. Es ist einfach schwer nur einen Song auszuwählen.
Zach: Na gut, dann wähle ich auch zwei. Also meine zwei Favoriten vom Album sind „Why Worry“ wegen den Emotionen, die wir durchlebt haben, als wir den Song das erste Mal gehört haben und wegen der positiven Reaktion unserer Fans. Dann würde ich noch „Wolf in Sheep’s Clothing“ nehmen, da bei diesem Song William Becket mitgesungen hat. Ich bin schon lange ein Fan von ihm, deswegen ist es sehr cool in auf einem unserer Alben verewigt zu haben. Außerdem hat er den Song einfach gerockt und sein Beitrag war sehr, sehr großartig.
jmc: War „Miss Mysterious“ der Song bei dem du mit deiner Mutter zusammengearbeitet hast?
Cody: Ja, zwar nicht für den ganzen Song, aber an der Akkordfolge am Ende. Sie war auch in einer Band. Ich habe sie morgens angerufen und sie hat mir gesagt, wie ich die Akkorde klingen lassen muss. Ich war sehr glücklich, dass sie mir helfen und an diesem Album mitarbeiten konnte.
jmc: Du hattest diese eine maßgebliche Nacht mit Alex von All Time Low, in der er dich auf die Bühne geholt hat, um zu singen. Danach hast du beschlossen eine Band zu gründen. Was ist danach passiert? Wurdet ihr Freunde?
Cody: Ja! Er war immer so nett zu uns und hat uns unterstützt, wo er nur konnte. Wir haben auf der Warped Tour 2009 gespielt und er kam vorbei, um sich unser Set anzuschauen. Danach haben wir ihn auch noch einige Male gesehen. Wir sehen uns, wenn ich in der Gegend bin und schreiben dann und wann. Um hier kein falsches Bild zu erzeugen: Wir sind nicht die besten Freunde und hängen jeden Tag rum. Er ist einfach sehr nett und die ganze Band ist voll von sehr herzlichen, hart arbeitenden Menschen.
jmc: Habt ihr einen Ratschlag für Leute, die nicht so akzeptiert werden, wie sie sind?
Cody: Scheiß auf alle anderen! (lacht)
Zach: Wenn du mit einer Gruppe rumhängst, die dich nicht akzeptiert und klein macht, dann hängst du wahrscheinlich mit den falschen Leuten ab. Man muss jemanden finden, der immer für einen da ist und der einen bedingungslose liebt. Wenn jemand dich nur fertig macht und kein gutes Wort über dich sagt, gibt es keinen Grund mit dieser Person abzuhängen.
Cody: Man muss einfach seinen Platz finden. Versucht nicht eins der beliebten Kids zu sein, sondern seid ihr selbst. Sobald man versteht, wer man ist und sich wohl fühlt in seiner Haut, hört man auf sich um die Meinung anderer zu kümmern. Ab diesem Punkt gibt es kein „reinpassen“ mehr: Ich bin ich! Die Leute mögen mich oder nicht. So ist das Leben viel einfacher.
jmc: Was ist das beste Kompliment, das ihr je von einer anderen Band bekommen habt?
Cody: Ein Kompliment, das mir sehr gefallen hat, war… Oh nein, es gibt sogar zwei. Einmal, dass wir eine der am härtesten arbeitenden Bands sind, die diese Person je gesehen hat und, dass wir nette und unverfälschte Leute sind. Die Wahrnehmung von uns als Menschen ist mir wichtiger als alles andere und zu hören, dass Leute uns mögen und mögen, wie wir mit ihnen und anderen umgehen, bedeutet uns viel.
jmc: Wie hat sich die Freundschaft zwischen euch verändert seit ihr in dieser Band seid?
Cody: Oh Gott, wir sind viel ehrlicher zueinander geworden.
Zach: Ja, das stimmt. Wir sind viel offener geworden und reden jetzt viel mehr.
Cody: Ich glaube, die beste Art es zusammenzufassen, ist: Aus Freunden wurden Brüder. Ich meine, wir leben miteinander. Ich weiß alles über die anderen und das auch, weil wir so offen miteinander umgehen, wie es uns möglich ist.
jmc: Vielen Dank für das Interview!